Was macht das Wetter am "Tag der Erde" oder "Tag der Aprilschauer"?
Am heutigen 22. April wird nicht nur der internationale "Tag der Erde" oder der US-amerikanische "Tag der Aprilschauer" begangen, sondern auch das Maximum beim Sternschnuppenschwarm der Lyriden erreicht. Näheres hierzu wird im heutigen Thema des Tages erläutert.
Seit 1970 steht der 22. April im Zeichen des Umweltschutzes. Mehr als 170 Länder begehen den "Tag der Erde". International wird dieser Aktionstag nicht nur als "Earth Day", sondern häufig auch als "International Mother Earth Day" bezeichnet. Bolivien schlug den Vereinten Nationen im Jahr 2009 diesen Namen vor. Das hehre Ziel ist es, dass man das eigene Konsumverhalten oder den eigenen ökologischen Fußabdruck hinsichtlich Nachhaltigkeit überdenkt. Auch Künstler ließen sich von diesem Aktionstag inspirieren. Beispielsweise verarbeitete Michael Jackson seine Gedanken hierzu in seinem "Earth Song". Das internationale Motto lautet in diesem Jahr "Planet versus Plastics", also "Planet gegen Plastik". Die Produktion von Kunststoffen sollte reduziert und das Recyceln von Plastik forciert werden. In Deutschland gibt es ein eigenes Motto, welches in diesem Jahr "Wasser macht Leben möglich" lautet. Wasser sollte sinnvoll verwendet und nicht verschwendet werden.
In den USA steht der 22. April zudem im Zeichen des wechselhaften Wetters, denn dort wird heute der "April Showers Day" ("Tag der Aprilschauer") begangen. Die Initiative geht auf den E-Card-Anbieter 123greetings.com zurück. Allerdings bleibt unklar, in welchem Jahr der Aktionstag ins Leben gerufen wurde und warum dieser genau auf den 22. April fällt. Namensgebend sind die plötzlich auftretenden und mitunter heftigen Regen-, manchmal auch Graupel- oder Schneeschauer. Diese sind klassisch für das wechselhafte Aprilwetter, denn wie ein bekanntes Sprichwort sagt: "Der April macht, was er will". Doch warum ist das Aprilwetter so unbeständig? Die Unbeständigkeit kann damit begründet werden, dass die Meere und Polargebiete aktuell noch relativ kühl sind. Je nach Wetterlage wird immer mal wieder kalte Polarluft nach Deutschland geführt. Der Sonnenstand ist aber bereits relativ hoch. Somit kann sich das Land tagsüber bei Sonnenschein schon stärker erwärmen. Die hochreichend kalte Polarluft wird labilisiert. Die warme Luft steigt dann in Blasen auf, wodurch sich im Tagesverlauf Quellwolken bilden, die schließlich für Schauer oder auch kurze Gewitter sorgen können.
Des Weiteren wird in der kommenden Nacht das Maximum beim Sternschnuppenschwarm der Lyriden erreicht. Dann können etwa 18 Sternschnuppen pro Stunde gesichtet werden, in Deutschland aber meist weniger. Zum Vergleich: Bei den Perseiden im August sind es mehr als 100.
Doch lässt die aktuelle Wetterlage überhaupt einen Blick in den Sternenhimmel zu? Das Hoch QUADARIUS und das Tief ANNINA II haben dafür gesorgt, dass sich bei uns eine nördliche Strömung eingestellt hat. Zudem wirbelt das Tief BIRUTA im Golf von Genua.
Dieses Tief sorgt für leichte Schneefälle am Alpenrand. Ansonsten ziehen bei wechselnder bis starker Bewölkung Schauer über das Land. Bevorzugte Regionen hierfür sind der Norden, Westen sowie Teile der Mitte. Im höheren Bergland fallen oftmals auch Schneeflocken anstatt Regentropfen. Vereinzelt können auch Blitz und Donner mit von der Partie sein. Bei Höchstwerten von meist weniger als 10 Grad ist es zudem recht kühl.
In der Nacht zum Dienstag lässt die Schauertätigkeit allmählich nach und die Bewölkung lockert vielfach auf. Somit sollte in vielen Regionen ein Blick in den Sternenhimmel möglich sein.
Man sollte sich allerdings warm einpacken, denn die Temperaturwerte sinken in den leichten Frostbereich. Ausnahmen hierbei sind das Küstenumfeld, der Oberrhein sowie der äußerste Südosten. Verbreitet ist zudem mit mäßigem Bodenfrost zwischen -3 und -10 Grad zu rechnen. Alle Pflanzenfreunde horchen bei dieser Nachricht auf, denn es gilt, die Pflanzen vor den frostigen Temperaturen zu schützen.
M.Sc. Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst