Eiersuche dieses Jahr im Klee oder im Schnee?

Ostern steht vor der Tür und damit steigt auch die Spannung, was für Wetter uns zum diesjährigen Osterfest erwartet. Eines sei vorweggenommen, Schnee wird es nicht geben, aber erwartet uns vielleicht ein Sommertag? Mehr dazu im heutigen Thema des Tages.

Das Osterfest 2024 ist dieses Jahr relativ früh, wenngleich der früheste mögliche Termin (22. März) noch über eine Woche eher wäre. Durch die Zeitumstellung in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag fällt Ostern dieses Jahr eine Stunde kürzer aus. Eines sei für die Vorhersage vorweggenommen, Rekorde werden dieses Jahr an Ostern wohl eher nicht purzeln. Was an Ostern generell möglich ist und in welchen Jahren beispielsweise Schnee lag oder es ungewöhnlich warm war, wurde im gestrigen Thema des Tages bereits umfangreich erläutert.

Die Großwetterlage gestaltet sich so, dass sich über die Osterfeiertage ein umfangreicher Tiefdruckkomplex über West- und Nordwesteuropa etablieren kann, während über Ost- und Südosteuropa überwiegend hoher Luftdruck dominiert. In Deutschland befinden wir uns somit zwischen den Stühlen, wodurch sich grob gesagt eine Nordwest-Südostteilung ergibt. Mit einer südlichen bis südwestlichen Strömung wird milde bis sehr milde Luft aus dem Mittelmeerraum bzw. Nordafrika herantransportiert. Dies zeigt sich auch in einer zum Wochenende hin deutlich erhöhten Staubkonzentration, die insbesondere die Vorhersage der Höchstwerte schwierig gestaltet. Dazu später mehr.

Am Karfreitag kann man südlich der Donau viel Sonne genießen und im föhnigen Alpenvorland sind Höchstwerte um 20 °C möglich. Aber Vorsicht, auf den Alpengipfeln herrscht Föhnsturm mit Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 110 km/h (9-11 Bft). Ansonsten dominieren zunächst dichte Wolkenfelder das Himmelsbild und es regnet zeitweise. Zum Nachmittag konzentriert sich der Regen auf einen Streifen vom Saarland und Rheinland-Pfalz bis ins westliche Sachsen-Anhalt. Dort können innerhalb von 24 Stunden zwischen 5 und 15, im äußersten Südwesten um 25 l/qm fallen. In den anderen Regionen wird es zunehmend trockener und die Sonne kann sich hier und da zeigen. Mit 10 bis 15 °C in der Nordwesthälfte und 15 bis 19 °C in der Südosthälfte wird es mild. Der Südost- bis Südwestwind lebt gebietsweise deutlich auf.

Am Karsamstag gestaltet sich die Vorhersage durch einen Schwall Saharastaub, der sich von Nordafrika auf den Weg nach Mitteleuropa macht, nicht ganz so trivial. Zwar bleibt es in der Osthälfte trocken, aber je nach Staubkonzentration trübt sich der Himmel mehr oder weniger ein. Davon abhängig bewegen sich die Höchstwerte zwischen 19 und 25 °C. Der Föhnsturm in den Alpen hält weiter an. In der Westhälfte haben die Wolken öfters die Oberhand und das Regen- bzw. Schauerrisiko ist etwas erhöht. Die Höchstwerte liegen dort zwischen 14 und 20 °C.

Die Prognose für die Osternacht gestaltet sich noch etwas schwierig. Im Großen und Ganzen tendieren die Modelle jedoch dahin, dass es von der Deutschen Bucht bis zum Schwarzwald aus dichter Bewölkung zeitweise regnet. Weiter östlich funkeln teils die Sterne, teils ziehen Wolkenfelder vorüber und es bleibt trocken. Frostfrei verläuft die Nacht mit Tiefstwerten zwischen 10 und 5 °C überall.

Für den Ostersonntag deutet sich in der Nordwesthälfte unbeständiges Wetter mit zeitweiligem Regen und nur etwas Sonnenschein an. Die Regenjacke sollte also bei Maxima zwischen 12 und 16 °C und um 10 °C an der Nordseeküste bereitgehalten werden. Vielleicht kann man ja die Osternester mit kleinen Regenschirmen versehen, um eine Suche im Freien zu ermöglichen. In der Südosthälfte kann sich die Sonne deutlich häufiger gegen die Wolken durchsetzen und es bleibt meist trocken. Mit maximal 17 bis 22 °C wird es zwar nicht mehr ganz so mild wie am Vortag, dennoch kann die Jacke beim Osterspaziergang oftmals zu Hause gelassen werden. Der Föhn an den Alpen hält an.

Im ganzen Land nimmt am Ostermontag der Tiefdruckeinfluss voraussichtlich deutlich zu, der Föhn bricht zusammen und es muss verbreitet mit schauerartigem Regen gerechnet werden. Die Sonne macht sich dabei rar und findet allenfalls noch wenige Lücken. Im Schnee muss allerdings niemand auf Eiersuche gehen, denn mit Höchsttemperaturen zwischen 12 und 19 °C bleibt es mild.

Fazit: Je weiter südöstlich, umso schöner und wärmer wird es über die Osterfeiertage, aber auch sonst gibt es einige Lichtblicke und frieren muss niemand.

Dipl.-Met. Marcel Schmid

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.03.2024

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst