Die Tiefs ELFI 1 und 2 bringen zumindest vorübergehend die
unbeständige Witterung zurück!
Nach einem freundlichen Wetterabschnitt sorgt nun Tief ELFI wieder für einen unbeständigen Witterungsabschnitt. Dabei bleibt es aber weiter überdurchschnittliche mild, sodass die Chancen auf einen weiteren zu warmen Monat steigen.
Nach ein paar frühlingshaften Tagen mit recht viel Sonnenschein ist nun wieder Tiefdruckeinfluss am Zug. In diesem Kontext ist die Rede von Tief ELFI, welches die Gabe hat, als eine Art Dipoltief sowohl im Golf von Biskaya als auch über dem Alpenraum einen Schwerpunkt zu bilden. In den Tiefdruckkomplex um ELFI wabert schließlich auch noch ein Tiefausläufer (vgl. Abb. 1).
Am heutigen Sonntag spüren die meisten Bürger des Landes aber noch wenig vom aufziehenden Tiefdruckkomplex um ELFI 1 und 2. Vielfach kann die Sonne abgesehen von mehr oder weniger dichten Schleierwolken noch häufiger scheinen. Erst ab dem Mittag schickt ELFI schließlich als Vorhut eines Tiefausläufers dichtere Wolken von Westen und Südwesten her ins Land, die schließlich eine unbeständige Witterungsperiode einläuten. Da auf der Ostflanke von ELFI die Luft direkt aus dem zentralen Mittelmeerraum herumgeholt bis nach Deutschland gelangt, sind die Temperaturen für die Jahreszeit weiter ungewöhnlich warm. Mit Föhnunterstützung am östlichen Alpenrand sind Höchstwerte bis 20 Grad möglich, aber auch sonst muss man bei meist zweistelligen Werten nicht frieren. Nur im Küstenumfeld, wo die noch kühle See die Temperaturen dämpft, fühlt es sich bei einem stark böigen Ostwind doch sehr frisch an. Resultierend liegen die aktuellen positiven Abweichungen ausgewählter Städte in Deutschland zwischen 1,7 und 3,8 Grad. In der Fläche werden derzeit im Vergleich zum vieljährigen Mittel von 1991 bis 2010 eine positive Anomalie von rund 2,4 Grad verzeichnet (vgl. Abb. 2).
Zum Wochenstart am Montag und Dienstag schwingt dann Tief ELFI den Löffel in der Wetterküche Deutschlands. Dabei erhält sie aber auch Unterstützung aus höheren Luftschichten. Somit muss in weiten Teilen Deutschlands wieder mit Regen gerechnet werden. Vor allem im Westen und der Mitte kann es auch kräftiger und länger anhaltend nass bleiben (Dauerregen). Der Osten bekommt dagegen kaum etwas vom ungemütlichen Wetter ELFIs ab. Ab Mittwoch soll sich dann wieder vorübergehend ein Hoch über Mitteleuropa einnisten. Wie stetig dieses ist oder ob ab Freitag von Westen rasch wieder neue Tiefausläufer atlantischer Tiefs auf das Land übergreifen, muss noch abgewartet werden. Zumindest der Donnerstag scheint nach aktuellem Stand nahezu landesweit wieder freundlich und trocken zu sein.
Da kurz- und mittelfristig polare Kaltluft nicht angezapft wird und stattdessen die Luft eher vom Atlantik oder dem westlichen Mittelmeerraum nach Deutschland strömt, bleiben die Temperaturen für die Jahreszeit überdurchschnittlich. In der zweiten Dekade weist z.B. das IFS des europäischen Zentrums für mittelfristige Vorhersagen (ECMWF) eine positive Abweichung von 1 bis 6 Grad aus (vgl. Abb. 3). Auch nach dem GFS bzw. CFSR des National Centers for Environmental Prediction (NCEP) soll es 2 bis 6 Grad zu warm sein (ohne Abb.). Bis Ende März geben die mittel- und langfristigen Modellprognosen im Vergleich zu den typischen klimatischen Bedingungen schließlich einen positiven Temperaturoffset von rund 1 bis 4 Grad an (ohne Abb.). Somit würde sich auch der März in die überdurchschnittlich temperierten Monate einreihen.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst