Wochenendwetter
Das Wochenende hat einiges zu bieten, von Hitze über schwere Gewitter bis hin zu Sturm kommt an diesem Wochenende einiges an Wetter auf uns zu. Da ist für jeden was dabei.
Der heutige Freitag ist noch mehrheitlich von Hochdruckgebiet FEE bestimmt. Sie sorgt für den Zustrom verhältnismäßig trockener Luft und damit für heiteres bis sonniges Wetter mit angenehmer Temperatur. Bei den Britischen Inseln liegt allerdings Tiefdruckgebiet SANDOR und das rückt uns am Samstag auf die Pelle. Auf seiner Vorderseite führt er aus Südwesteuropa heiße und aus Westeuropa später feuchte Luft zu uns.
In der feuchten Luft bilden sich bereits gegen Mittag im Westen und Nordwesten erste Schauer und Gewitter. Diese können sich entlang einer eingelagerten Konvergenz (orange Linie in der Wetterkarte) organisieren und linienartig von West nach Ost über das Land ziehen.
Da die Luft sehr feucht ist und der Anteil an niederschlagbarem Wasser teils bei 40 Liter pro Quadratmeter liegt, sind einzelne Unwetter durch heftigen Starkregen nicht ausgeschlossen. Vereinzelt können auch schwere Sturmböen (Beaufort 10, bis 102 Kilometer pro Stunde) auftreten. Der Hagel ist voraussichtlich meist kleinkörnig. Nach Süden und Osten hin ist der Samstag sehr heiß mit Höchstwerten deutlich über 30 Grad, regional sind deutlich über 35 Grad zu erwarten. Die Wärmebelastung ist entsprechend hoch.
Im Laufe des Samstagabends zieht die zum Tief SANDOR gehörige Kaltfront von Westen und Nordwesten her nach Deutschland. An ihr entwickeln sich weitere, teils kräftige Schauer und Gewitter. Über Frankreich kann sich nach aktueller Modelllage ein mesoskaliges konvektives System bilden (siehe auch Thema des Tages vom 07.08.2019). Das würde dann im Laufe des Abends in den Südwesten des Landes und in der Nacht ost- beziehungsweise nordostwärts ziehen. Dabei können unwetterartige Erscheinungen wie heftiger Starkregen (bis 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit) und mittelgroßer Hagel (bis 3 cm) auftreten. Auch schwere Sturmböen, vereinzelt sogar orkanartige Böen bis 110 Kilometer pro Stunde (Beaufort 11) sind möglich.
Auch über der Mitte sowie im Norden und Osten gibt es in der Nacht Schauer und Gewitter, Unwetter sind dort allerdings nur gering wahrscheinlich. Meist wird es sich um kräftige Gewitter mit Starkregen und stürmischen Böen oder Sturmböen handeln. Die Temperatur sinkt im Osten teils nur auf 20 Grad, es wird also eine tropische Nacht. Am Sonntag ziehen Schauer und Gewitter rasch über den Osten und Südosten ab. Anschließend ist es meist trocken und teils heiter, vor allem nach Nordwesten hin aber auch wolkig mit einzelnen Schauern. Dort weht ein kräftiger südwestlicher Wind mit Sturmböen an der Küste und stürmischen Böen im angrenzenden Binnenland. Auch sonst ist der Sonntag windig, stellenweise gibt es Windböen um 50 km/h. Später am Tag bilden sich auch im Südosten noch einmal Gewitter, die mitunter stärker ausfallen können. Die Temperatur ist gemäßigt, in weiten Teilen aber sommerlich.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst