Es qualmt und raucht besser nicht

Was der heutige Weltnichtrauchertag mit der aktuellen Witterung zu tun hat, erfahren Sie im aktuellen Thema des Tages.

"Wer kann schon Tabak in Nahrung verwandeln?" Mit dieser rhetorischen Frage wird in diesem Jahr das Motto des Weltnichtrauchertags eingeleitet, der traditionell am 31. Mai begangen wird und 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen wurde. Die Deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. weisen in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass auch vermeintlich "gesündere" Alternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer Umweltschäden verursachen. Dazu gehören neben der Anbaufläche für den Tabak, der potentiell auch für Nahrungsmittel genutzt werden könnte, die Kosten für die Produktion und Entsorgung. Tabakstifte, Nachfüllfläschchen, Metall, Batterien/Akkus, all das führt neben den Plastikbestandteilen zu großen Mengen an Sondermüll. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland. Laut Bundesministerium für Gesundheit haben sich die Zahlen der rauchenden Jugendlichen (12-17 Jährigen) von 27,5 (im Jahr 2001) auf 6,6 Prozent (2018) und der jungen Erwachsenen von 44,5 (2001) auf 24,8 Prozent (2018) erheblich reduziert. Der Anteil der Raucher in der erwachsenen Bevölkerung ist dagegen nur leicht rückläufig. Im Schnitt raucht etwa jeder Vierte. Dabei besteht nach wie vor ein leichtes geschlechtliches Ungleichgewicht. Mit 27 Prozent rauchen mehr Männer als Frauen (20,8 Prozent).

Wer dieser Tage seine Kippe auf Wald und Wiese achtlos wegwirft oder unbedacht "wild" grillt, der riskiert rasch einen wahren Flächenbrand. So ist laut Feuerwehr vermutlich auch der Moorbrand im Hohen Venn im deutsch-belgischen Grenzgebiet bei Aachen auf menschliche Unachtsamkeit zurückzuführen. Seit Montagabend sind mehr als 170 Hektar verbrannt und über 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Durch das schwer zugängliche Gebiet konnte das Feuer nur durch Wasserschneisen unter Kontrolle gebracht werden. In die Schlagzeilen geriet auch der Moorbrand im September 2018 in Meppen (Emsland), wo auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 Raketenerprobungen durchgeführt wurden und versehentlich die Moorfläche in Brand setzten. Unterirdische Schwelbrände im Torf, trockene Böden und böige Winde aus wechselnden Richtungen erschweren die Löscharbeiten generell extrem.

Nun legte das Frühjahr 2023 zwar einen überaus wechselhaften und nassen Start hin, in den vergangenen Wochen kam allerdings nicht mehr sonderlich viel Niederschlag hinzu. Gerade im Nordosten war die Trockenheit im Mai so markant wie selten zuvor. Schaut man sich einmal die aus dem Radar ableiteten Regensummen der vergangenen 2 Wochen an, so erkennt man vor allem von der Nordsee bis zum Harz und nach Ostwestfalen, sowie an den Alpen größere Areale mit flächendeckenden 10 bis 30, lokal um 50 mm. Ansonsten sind abgesehen von örtlichen Schauern und Gewitter, die kleinräumig etwas mehr Regen brachten, kaum nennenswerte Summen zu verzeichnen. In einigen Regionen blieb es gänzlich trocken, so auch im Hohen Venn bei Aachen am Nordrand der Eifel (NRW). Die anhaltende Trockenheit in Kombination mit einer hohen Verdunstung und tagsüber böigem Wind begünstigt eine hohe Waldbrandgefahr, die inzwischen nahezu landesweit auf einem alarmierenden Niveau angelangt ist (Stufe 3 bis 4 von 5). Der Waldbrandgefahrenindex WBI beschreibt das meteorologische Potential für die Gefährdung durch Waldbrand. Er zeigt die Waldbrandgefahr in 5 Gefahrenstufen an: 1= sehr geringe Gefahr bis 5 = sehr hohe Gefahr. Der WBI dient den für die Waldbrandvorsorge verantwortlichen Landesbehörden zur Einschätzung der Waldbrandgefahr und zur Herausgabe von Warnungen. Die Waldbrandgefahrenstufen des DWD bilden somit die Grundlage für eine auf Landesebene harmonisierte Waldbrandgefahrendarstellung. Die örtliche Einschätzung der Waldbrandgefahr kann allerdings vom DWD-Produkt abweichen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf den Internetseiten der Landesforstbehörden, die Sie über www.forstwirtschaft-in-deutschland.de erreichen. Nun sind die Aussichten für die kommenden Tage leider nicht sonderlich vielversprechend. Am morgigen Donnerstag und Freitag sorgt teils kompakte Bewölkung bei etwas kühleren Temperaturen im Norden und Nordwesten für eine vorübergehende Linderung. Ansonsten bleibt die Gefahrenlage bei nahezu gleichbleibenden Wetterverhältnissen, sprich viel Sonnenschein bei anhaltender Trockenheit, mindestens bis Ende der kommenden Woche brisant.

Dipl.-Met. Robert Hausen

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.05.2023

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