Regenreiche Tage zumindest gebietsweise
Tief "Zoltan" bringt im Laufe der Woche gebietsweise teils kräftigen Regen. Wo es besonders nass wird und welche Regionen weiterhin auf dem Trockenen sitzen, lesen Sie im heutigen Thema des Tages.
Vor allem am vergangenen Freitag (05.05.23) und Sonntag (07.05.23) kam gebietsweise einiges an Wasser vom Himmel. Bei kräftigen Gewittern stach vor allem örtlicher Starkregen als Begleiterscheinung hervor. Beispielsweise konnten am Sonntag in Vöhrenbach (Baden-Württemberg) lokal eng begrenzt in nur 2 Stunden 62,5 Liter pro Quadratmeter beobachtet werden. Lokal kann es auch durchaus noch etwas mehr gewesen sein. Während also an einem Ort förmlich die Welt "unterging", blieb es in den Nachbargemeinden teilweise sogar komplett trocken. Am Freitag gab es außerdem auch zahlreiche Hagelmeldungen mit Korngrößen von bis zu 3 cm oder flächigen Hagelansammlungen. Entsprechend wurden die örtlichen Feuerwehren und Katastrophenschützer ganz schön auf Trab gehalten. Zahlreiche Keller füllten sich mit Wasser, Straßen und Bahngleise wurden überflutet. Teilweise gab es auch Hangrutsche, die Fahrbahnen verschmutzen oder sogar unpassierbar machten.
Auch am heutigen Montag treten insbesondere vom Emsland bis zum Allgäu weitere Schauer und einzelne Gewitter auf, die lokal erneut mit Starkregen einhergehen können. Die Gefahr von Unwettern fällt im Vergleich zu den Vortagen jedoch geringer aus. Im Norden und Osten ist dagegen Hoch "Tina" mit Schwerpunkt nahe der Baltischen Staaten wetterwirksam und somit vom kühlen Nass überhaupt keine Spur. Dort sitzt man bei strahlendem Sonnenschein auf dem Trockenen - zumindest was den Niederschlag angeht.
Allerdings zieht heute bereits der Ausläufer des Nordostatlantik-Tiefs "Zoltan" über Frankreich und Großbritannien hinweg. Dieser erreicht am Dienstagmorgen den Westen Deutschlands. So regnet es am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch in der Westhälfte teils schauerartig verstärkt, ab Dienstagabend setzt dann auch an den Alpen länger anhaltender Regen ein. Da die Luftmassengrenze nur langsam ostwärts vorankommt, können sich die Niederschlagsmengen in der Westhälfte in 24 Stunden durchaus auf 10 bis 20, lokal auf 25 Liter pro Quadratmeter (l/qm) aufsummieren. Im Allgäu werden diese sogar noch etwas höher ausfallen.
Erst am Mittwoch ziehen die Regenfälle dann weiter in die Osthälfte des Landes. Dort sind ebenfalls strichweise 5 bis 10, lokal bis 20 l/qm möglich. Die Oder-Neiße-Region bleibt bis zur Nacht zum Donnerstag noch weitgehend trocken. In der Westhälfte bilden sich dann einzelne Schauer, auch Gewitter sind dort nicht ausgeschlossen.
Summiert man die Niederschläge auf, so zeigt sich insbesondere in der Westhälfte sowie im Südosten ein recht nasses Bild. Gebietsweise sind dort 15 bis 25 l/qm in 72 Stunden möglich, örtlich auch 30 bis 40 l/qm. An den Alpen können die Mengen noch etwas höher ausfallen.
Noch ein kurzes Wort zum Donnerstag und Freitag: Deutschland verbleibt weiterhin im Einflussbereich tiefen Luftdrucks. Die Luftmasse ist zwar nicht mehr ganz so feucht wie an den Vortagen, dennoch nimmt die Schauer- und Gewitterneigung gebietsweise wieder etwas zu. Der Norden und Osten geraten hingegen allmählich wieder unter leichten Hochdruckeinfluss, sodass sich dort zum Wochenende voraussichtlich wieder häufiger die Sonne zeigt und die Temperatur auch wieder auf Werte über 20 Grad steigen kann.
MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst