Wetter aktuell
Aprilwetter
Wechselhaftes, kühles und windiges Wetter herrscht derzeit bei uns vor. Dabei wechseln sich kurze sonnige Abschnitte mit Schauern und sogar kurzen Graupelgewittern ab. Doch warum treten gerade im April häufig solche Wetterlagen auf?
Während es gestern noch freundlich war, ist heute in den Morgenstunden ein Regengebiet nach Osten abgezogen. Es gehörte zur Kaltfront eines Atlantiktiefs. Rückseitig der Kaltfront ist subpolare Luft eingeflossen, in der sich kurze sonnige Abschnitte mit kräftigen Schauern und sogar Graupelgewittern abwechseln. Dabei ist es recht kühl und es weht ein lebhafter und böiger Wind. Auf den Gipfellagen einiger Mittelgebirge wurde es sogar kurzzeitig weiß. Typisches Aprilwetter eben. Doch warum tritt dieses Wetter gerade im April häufig auf? Aktuell sind die Meere und Polargebiete noch relativ kühl. Gerade bei Westwetterlagen, wie sie derzeit vorherrschen, wird auf der Rückseite von Tiefdruckgebieten immer mal wieder kalte Polarluft nach Deutschland geführt. Der Sonnenstand ist allerdings jetzt bereits schon so hoch wie Ende August oder Anfang September. Somit kann sich das Land tagsüber bei Sonnenschein schon stärker erwärmen. Die hochreichend kalte Polarluft wird dadurch labilisiert. Die warme Luft steigt in Blasen auf. Dadurch bilden sich im Tagesverlauf Quellwolken, die dann Schauer und Gewitter bringen. Nach kurzer Wetterberuhigung steht das nächste Tief schon in den Startlöchern. Morgen überquert uns das Frontensystem von Tief QUAX, das nach Großbritannien zieht. Dabei fällt zunächst verbreitet Regen. Am Nachmittag lockert die Wolkendecke im Westen auf. Dann bilden sich in der rückseitig der Kaltfront einfließenden Subpolarluft dort wieder Schauer und Gewitter.
Am Freitag setzt sich in der Mitte und im Westen leichter Zwischenhocheinfluss durch, während im Westen und im Osten zeitweise Regen fällt.
Am Wochenende zeigt der Trend ein Höhentief (ein Tief in der mittleren und oberen Troposphäre, das mit Höhenkaltluft angefüllt ist), das sich über Mitteleuropa festsetzt. Demnach wird das Wochenende voraussichtlich wechselhaft, zum Teil auch regnerisch und kühl.
Hoffnung auf Wetterbesserung besteht dann zu Beginn der nächsten Woche. Dann zeigt ein recht eindeutiger Trend hin zu einem kräftigen Hoch über Skandinavien, das seinen Einfluss zu uns ausbaut und mit einer östlichen Strömung trockene und zunehmend wärmere Festlandsluft zu uns führt. Fraglich bleibt jedoch, ob kleine Kaltlufttropfen am Südrand des Hochs eventuell doch noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst