Nass und recht windig, dazu zunächst sehr mild
In einer strammen westlichen Strömung sorgen Tiefdruckgebiete wiederholt für windiges und regnerisches Wetter. Dabei bleibt es vorerst noch mild. Die Details und wie es weitergeht werden im heutigen Thema des Tages erläutert.
Am heutigen Freitag überquert die Kaltfront von Tief EGBERT I mit Kern über Südnorwegen das Vorhersagegebiet südostwärts. Damit gehen die Niederschläge nach Norden und Westen in Schauer über, einzelne kurze Graupelgewitter sind nicht ausgeschlossen. Rückseitig der Kaltfront gelangt ein Schwall kühlerer Meeresluft nach Deutschland, sodass die Schneefallgrenze am Abend vorübergehend auf 800 bis 1000 m sinkt. Besonders an den Alpen fallen in der Nacht zum Samstag um 5 cm Neuschnee. Der Wind frischt erneut auf, dann sind gerade bei Schauern stürmische Böen oder Sturmböen, auf einigen Gipfellagen auch schwere Sturmböen auf dem Programm. Erst ab dem Abend lässt der Wind wieder nach, sowie die Schaueraktivität.
Kaum ist Tief EGBERT abgezogen, greifen am Samstag die Ausläufer des nächsten Tiefs FREDERIC auf Deutschland über. Bereits am Vormittag beginnt es im Westen kräftig zu regnen. Am Abend erreicht der Regen auch den Osten und Südosten des Landes. Besonders in den westlichen Mittelgebirgen, später auch im Harz, Thüringer Wald, Schwarzwald und Bayerischer Wald fällt teils ergiebiger Regen und sorgt dafür, dass Bäche und kleinere Flüsse weiter anschwellen können. Der Wind frischt erneut auf und weht, abgesehen vom Südosten des Landes, frisch mit starken bis stürmischen Böen. An der Nordsee und im Bergland treten teils schwere Sturmböen auf. Die Schneefallgrenze liegt noch sehr hoch und zwar bei 1500 m, sodass zunächst nur die Hochlagen der Alpen Schnee abbekommen.
Am Sonntag liegt der Kern des Sturmtiefs FREDERIC über Südskandinavien. Die dazugehörige Kaltfront erreicht am Nachmittag Süddeutschland, wo bis zum Abend flächiger Regen fällt. Der Rest des Landes gelangt auf die Rückseite der Kaltfront. In der einfließenden hochreichenden Kaltluft treten vor allem im Nordwesten wiederholt Schauer auf. Einzelne kurze Graupelgewitter sind dabei. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend im Norden auf 500 m, im Süden auf 700 bis 1000 m ab. Der Wind weht vor allem in der Mitte und im Norden stark mit teils schweren Sturmböen, an der See sowie im Bergland treten Orkanböen auf.
In der Nacht zum Montag lässt der Sturm deutlich nach und die Schauer klingen allmählich ab. Aber das nächste Tief steht vor der Haustür und kann am Montagvormittag in der Westhälfte für Behinderung im morgendlichen Berufsverkehr sorgen. Denn neue Niederschläge greifen auf Deutschland über und oberhalb 200 bis 400 m gehen diese als Schnee nieder. Besonders in den westlichen und südwestlichen Mittelgebirgen sind dann 10 bis 15 cm Neuschnee in relativ kurzer Zeit möglich und mit dem stark auffrischenden Wind können in den höheren Lagen auch Schneeverwehungen auftreten.
Am Ende noch ein kurzer Ausblick für die neue Woche. Die Wetterlage stellt sich dahingehend um, dass die Höhenströmung über West- und Mitteleuropa mehr auf nordwestliche Richtung dreht. Damit gelangen kältere Luftmassen polaren (maritimen) Ursprungs über den Atlantik zu uns, die dann für einen nasskalten, vor allem im Bergland auch winterlichen Witterungscharakter sorgen.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst