Nasser Jahresstart vor allem im Norden
Teaser/Kurztext Mild, nass windig lautete die Devise in den vergangenen Tagen. Doch wieviel Regen kam tatsächlich vom Himmel und was folgt in den kommenden Tagen? Mehr dazu im heutigen Thema des Tages.
Der Start ins neue Jahr 2023 verlief verbreitet sehr mild und es haben sich einige Tiefdruckgebiete quasi die Klinke in die Hand gedrückt. Dadurch kam es in vielen Teilen des Landes immer wieder zu teils kräftigen Regenfällen. Einzig im Süden machte sich immer wieder schwacher Hochdruckeinfluss bemerkbar und hat dort die Niederschlagsneigung doch erheblich gedämpft. Insgesamt ergibt sich so im bisherigen Januar eine deutliche Zweiteilung in der Niederschlagsverteilung. Während etwa südlich einer Linie Eifel-Erzgebirge sowie in der Magdeburger Börde radarbasiert 1 bis 10, im Bergland bis 20 l/qm vom Himmel kamen, schaut es in den restlichen Gebieten ganz anders aus. Verbreitet fielen 15 bis 35 l/qm. Vor allem in Teilen Schleswig-Holsteins, im Harzumfeld und im Emsland wurden auch 30 bis 50 l/qm gemessen.
Besonders am Dienstag, dem 03.01.2023, regnete es im Norden gebietsweise sehr kräftig. Beispielsweise wurden zwischen Dienstag, 7 Uhr MEZ und Mittwoch, 7 Uhr MEZ in Braunlage (Niedersachsen) 38,6 l/qm registriert. Auch Wernigerode-Schierke (Sachsen-Anhalt) und Marxen (Niedersachsen) hatten mit 34,7 bzw. 34,2 l/qm innerhalb von 24 Stunden einiges zu bieten. An manchen Orten wie Schneverdingen-Osterwede oder Rehlingen-Ehlbeck (jeweils Niedersachsen) wurden sogar mit 30,1 bzw. 28,4 l/qm die Monatsrekorde für den jemals höchsten gemessenen Tagesniederschlag im Januar geknackt.
Wenn man bedenkt, dass im Durchschnitt im Norden des Landes im Januar gerade mal 40 bis 50 l/qm fallen, dann wird deutlich, dass dieser Wert bereits innerhalb einer Woche erreicht worden ist und der diesjährige Januar dort mit großer Wahrscheinlichkeit als zu nass in die Klimazeitreihe eingehen wird. Dieser Aspekt wird dadurch untermauert, dass in der kommenden Woche noch einiges an Niederschlägen zu erwarten ist.
Bis einschließlich Donnerstagmorgen fallen im Osten 5 bis 20 l/qm. In den anderen Landesteilen liegt die Niederschlagsmenge bei 15 bis 30 l/qm. Vor allem in den West- und Südweststaulagen des Schwarzwaldes und im Bergischen Land sowie im Allgäu sind 40 bis 60 l/qm, punktuell auch noch höhere Niederschlagssummen möglich. Zumindest in den höchsten Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen fällt aber zeitweise Schnee, sodass das Wasser vorübergehend gebunden wird. Allerdings sorgen Warmluftvorstöße dafür, dass sich kein nachhaltiges Winterwetter etablieren kann.
Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst