Winter zum zweiten Advent
Die ersten Tage des meteorologischen Winters geben uns einen Vorgeschmack auf die kälteste Zeit des Jahres. Sogar etwas Schnee bis ins Flachland ist möglich.
Morgen beginnt der meteorologische Winter (1. Dezember) und der zeigt an seinem ersten Wochenende direkt, was er so kann. Aus östlicher Richtung wird nämlich recht kalte Luft zu uns transportiert. Grund dafür sind Hochdruckgebiete über Nordeuropa und Russland. Im Uhrzeigersinn strömt die Luft um die Gebilde herum und führt so am Ende zu einem "Kälteeinbruch" am zweiten Adventswochenende. Die kontinentale Luft aus Osten ist ja eher trocken, aber Tiefdruckgebiete in der Höhe lenken am Freitag aus Südosten feuchte Mittelmeerluft ins Land. Die trifft auf die kalte Luft und im Ergebnis fällt etwas Schnee über der Mitte und im Süden, vor allem natürlich in den höheren Lagen. Aber auch in den tieferen Lagen könnte es am Freitagnachmittag und Abend weiß werden. Viel wird nicht zusammenkommen, insgesamt werden bis Samstagmittag Mengen zwischen 1 und 4 Zentimetern, im Stau im Bergland bis 10 Zentimeter erwartet. Anschließend trocknet die Luftmasse ab, es bleibt aber kalt. Die Temperatur geht tagsüber spürbar zurück. In einigen Gegenden im Osten und über der Mitte droht Dauerfrost. Der mäßige östliche Wind sorgt dafür, dass sich die kalte Luft noch kälter anfühlt. Die Nächte werden in den meisten Regionen frostig. Nur an den Küsten und an größeren Flüssen im Südwesten und Westen ist es noch teils frostfrei. Grund dafür sind die relativ warmen Gewässer, die ihre Wärme an die Umgebung abgeben und so den Frost verhindern. Im Bergland hingegen tritt sogar mäßiger Frost zwischen -5 und -7 Grad auf. Aufgrund der flachen Druckverteilung über Deutschland tut sich dynamisch nicht viel und so kann sich der meist dichte Hochnebel gut halten. Auflockerungen sind selten und am ehesten im höheren Bergland möglich, so wie in den Alpen. Damit einhergehend sind die sonnigen Abschnitte selten und die Sonnenscheindauer bescheiden. Das zweite Adventswochenende ist wettertechnisch eher trüb und winterlich. Aber ein Gang auf den Weihnachtsmarkt lohnt sich immer. Und der Punsch schmeckt bei kalter Temperatur auch viel besser.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst