Der Ätna
Im Thema des Tages vom heutigen Freitag werden ein paar Ratschläge gegeben, um die einzigartigen Landschaften des Ätnas bei geeignetem Wetter am besten bewundern zu können.
Wer gerade seinen Urlaub auf Sizilien verbringt bzw. demnächst verbringen möchte, sollte den Ätna als eine der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der Insel besichtigen. Mit 3357 m Höhe ist der Ätna der höchste Vulkan Europas und gleichzeitig einer der aktivsten der Erde. (Siehe Bild im Winter aufgenommen).
Der Ätna befindet sich an der Ostküste Siziliens zwischen den Städten Catania und Messina. Durch die klimatischen Besonderheiten und die Höhe sowie den durch die Asche fruchtbaren Boden ist am Berg die Vegetation sehr vielfältig und einzigartig. Unterhalb von 600 bis 800 m wird überwiegend Obst angebaut wie z. B. Zitrusfrüchte, Oliven, Weintrauben und an der Westseite auch Pistazien. Zwischen 800 und 1300 m wachsen Eichen und Esskastanien. Bis in eine Höhe von 2300 m sind Schwarzkiefer, Buche (die südlichste Ausdehnung dieser Baumart in Europa) und eine Birkenart, die nur dort wächst und von der letzten Eiszeit stammt, beheimatet. Oberhalb von 2300 m ist der Vulkan mit Ausnahme von einigen Gräserarten vegetationslos.
Besonders im Mai und Juni kann man eine Vielfalt von Blumenarten mit ihren Farben bestaunen. Der Ginster z. B. taucht mit seiner Blüte die Landschaft in gelbe Farbe, die einen markanten Kontrast zum sonst durch die erkaltete Lava schwarzen Anblick erzeugt.
Um diese Landschaften mit den regelmäßigen Vulkanausbrüchen am besten bestaunen zu können, folgen nun ein paar Tipps. Neben passender Kleidung und Schuhwerk ist es sehr hilfreich - manchmal auch überlebenswichtig! - vorher auf die Wettervorhersage bzw. die aktuellen Wetterbedingungen zu achten. Denn es passiert oft, dass sich das Wetter abrupt ändert: Strahlender Sonnenschein kann sehr schnell in kräftige Gewitter oder in dichten Nebel umschlagen, wodurch die Wanderung gefährlich werden kann.
In den nächsten Tagen herrschen auf Sizilien sommerliche Wetterbedingungen. Jedoch steigt ab dem nächsten Montag die Gewittergefahr in Landesinnere an. Es kann also sein, dass der Blick zum Ätna versperrt ist. Ein Ausflug auf dem Gipfel könnte zudem wegen schlechter Sicht und Blitzschlag gefährlich werden. Die höchste Wahrscheinlichkeit dafür wird am Montag und Dienstag erwartet.
Ein letzter und wichtiger Tipp ist bei einer Wanderung auf den Ätna immer die Beobachtung der Zugrichtung der Rauchfahne. Man sollte sich dabei möglichst nicht unter der Rauchwolke befinden. Bei einem eventuellen Ausbruch ist dann die Gefahr sehr groß, unter den Ascheregen zu geraten. Je nach Entfernung zu den Hauptkratern und Stärke des Ausbruchs können die fallenden Gesteine einen Durchmesser von mehreren Zentimetern haben.
Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst