Perseiden
Die aktuelle Hochdruckphase bringen zahlreiche klare Nächte mit sich, die den Blick auf den bekanntesten Meteorstrom freigeben: die Perseiden. Allerdings sind trotz des klaren Wetters die Beobachtungsbedingungen in diesem Jahr nicht ganz optimal.
Jedes Jahr von Anfang bis Mitte August ist es wieder so weit. In den klaren Nächten lassen sich zahlreiche Sternschnuppen beobachten. Sie gehören zum wohl bekanntesten Meteorstrom, den Perseiden. Im Volksmund werden sie auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sei um den 10. August herum auftreten, und es sich dabei um den Namenstag des heiligen Laurentius von Rom handelt. Sie entstehen durch die Auflösungsprodukte des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne Staub hinterlassen hat. Jedes Jahr um den 12. August kreuzt die Erde diese Kometenbahn, wobei die Staubkörner, die kaum einen Millimeter groß sind, in die Erdatmosphäre eindringen. Sie verglühen in der Hochatmosphäre und ionisieren dabei die Luft, was zur Leuchterscheinung führt, die wir Sternschnuppe oder Meteor nennen. Die Meteore kommen dabei scheinbar aus dem Sternbild Perseus, das dem Meteorstrom seinen Namen gibt und am Abend tief im Nordosten zu finden ist und bis zum Morgen im Osten höher steigt. Als Orientierung kann der sehr helle "Stern", den man derzeit im Osten sieht, dienen. Es handelt sich dabei um den Planeten Jupiter. Von dort aus geht man auf gleicher Höhe noch etwas Richtung Norden. Um die Sternschnuppen beobachten zu können, genügt es, wenn man grob in diese Richtung blickt.
Die Perseiden sind nicht der einzige Meteorstrom, der im Laufe eines Jahres auftritt. Die Geminiden, die Mitte Dezember auftreten, sind in Anzahl und Helligkeit weitaus beeindruckender. Sie sind jedoch im Vergleich zu den Perseiden relativ unbekannt, da man sich in den kalten Winternächten in der Regel nicht lange draußen aufhält.
Das Maximum der Perseiden erreicht uns in der Nacht vom 12. auf den 13. August gegen 3 Uhr morgens. In diesem Jahr wird jedoch eine unterdurchschnittliche Aktivität mit etwa 100 Meteoren pro Stunde erwartet. Diese 100 Meteore wird man bei Weitem nicht alle sehen. Viele sind zu lichtschwach. Hinzu kommt noch, dass dieses Jahr der Vollmond die Beobachtung erschwert. Bei der Beobachtung sind erfahrungsgemäß etwa 2-3 helle Sternschnuppen in 10 Minuten realistisch. Seit 2018 weisen die Perseiden ein zweites, stärkeres Maximum auf, das diesmal allerdings in die Vormittagsstunden fällt und somit nicht beobachtet werden kann. Auch wenn die Bedingungen nicht optimal sind, so lohnt sich auch vor dem Maximum ein Blick in den Himmel in den nächsten Nächten, denn der Aktivitätszeitrum erstreckt sich vom 17. Juli bis 24. August, sodass sich bereits vor dem Maximum zahlreiche Sternschnuppen beobachten lassen. Die nächsten Nächte werden zudem in Deutschland weitestgehend klar. Ob in der Nacht zum Freitag im Südosten ein paar Wolken im Südosten den Blick zum Himmel trüben, ist noch unsicher.
Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst