Eine Woche Sonnenschein
Nach dem vor allem im Osten eher trüberen Wochenende übernimmt die Sonne wieder die Regie. Mindestens bis Freitag kommen wir in ihren Genuss, Hochdruck sei Dank.
Bereits seit über einer Woche hat sich bei uns eine anhaltende Hochdruckwetterlage eingestellt. Diese bescherte uns bereits eine satte Zahl an Sonnenstunden. Getrübt wurde das Bild allerdings am vergangenen Wochenende. Dabei störte ein Höhentief das ruhige Wettergeschehen und sorgte zeitweise für dichte Bewölkung und mancherorts sogar für ein paar einzelne Schneeflocken. Dieses Höhentief ist nun aber Geschichte und der Weg frei für Hoch "Martin". "Martin" befindet sich aktuell mit seinem Zentrum bei den Britischen Inseln und verlagert seinen Schwerpunkt in den kommenden Tagen allmählich ostwärts Richtung Dänemark und Ostsee und sorgt auch in den nächsten Tagen für wolkenfreien Himmel und viel Sonnenschein.
Dabei ist zunächst noch eine kalte und nur wenig erwärmte Kontinentalluftmasse aus Osten wetterwirksam, die zudem auch noch ausgesprochen trocken ist. Das macht sich unter anderem in Form von ziemlich tiefen Taupunkttemperaturen bemerkbar, die verbreitet Werte von unter -5, teilweise sogar um -10 Grad aufweisen. Dafür liegen zumindest tagsüber die Temperaturen verbreitet im positiven Bereich über 0 Grad. So nimmt unter anderem der Spread, das heißt die Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt, außergewöhnlich hohe Werte von über 10 Kelvin an. Die Folge sind unter anderem teils sehr gute Fernsichten und klare Nächte, in denen es dadurch gleichzeitig auch recht kühl wird. Landesweit sinken die Temperaturen nachts aktuell teils deutlich unter den Gefrierpunkt. Vor allem im Süden Deutschlands tritt zurzeit mäßiger Frost mit Werten unterhalb -5 Grad auf. Mancherorts sorgt dieser Witterungsabschnitt damit für den kurios anmutenden Fakt, dass der Märzanfang kälter ausfällt als der gesamte Winter 2021/2022, der aus meteorologischer Sicht sein Ende am 1.3. fand.
Etwas feuchter ist die Luft dagegen in Norddeutschland. Die Folge hier: Nebel. Auch wenn die Sonne mittlerweile schon deutlich an Kraft zugelegt hat, kann sich dieser stellenweise recht zäh bis weit in die Vormittagsstunden hinein halten, bevor er sich auflöst.
Wenn sich Hoch "Martin" gegen Mitte dieser Woche weiter nach Osten verlagert hat, dreht damit auch die Strömung allmählich auf südlichere Richtung. Vor allem der Westen Deutschlands kommt zuerst in den Genuss dieser Winddrehung, denn sie bedeutet deutlich zunehmende Temperaturen am Tage. Die höchsten Werte werden, wie es typischerweise der Fall ist, entlang des Rheins erreicht. Hier klettern die Temperaturen gegen Ende der Woche auf frühlingshafte Werte von 15 bis 17 Grad. Auch abseits davon werden oft zweistellige Höchstwerte von 11 bis 15 Grad erreicht. Am kühlsten bleibt es dagegen im äußersten Osten entlang von Oder, Neiße und Uecker mit Werten um 10 Grad. Nur die Nachtfröste bleiben weiter aktuell, wenngleich sie in den kommenden Tagen zunehmend an Strenge verlieren. Zunächst im äußersten Westen und später im Nordwesten bleibt es dann ab Wochenmitte erstmals auch wieder frostfrei.
M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst