Spannung am kommenden Wochenende
Korrigierte Passage: Falscher Text aufgrund eines Softwareproblems.
Nachdem das Winterwetter zumindest gebietsweise bis ins Tiefland ein erstes Stelldichein gegeben hat, stellt sich nun die Frage, ob es mit kaltem Wetter weitergeht. Bei den gängigen Wettermodellen herrscht darüber zum kommenden Wochenende Uneinigkeit, es wird also spannend.
Seit einigen Tagen schon ist es in Deutschland relativ kalt und es kommt immer wieder zu Niederschlägen. Dabei sind diese zum Teil bis ins Tiefland als Schnee gefallen und haben die Landschaften zumindest für ein paar Stunden in Weiß gehüllt ("Stundenschnee"). Sogar im sonst eher schneearmen Rhein-Main-Gebiet konnte am gestrigen Samstagmorgen ein wenig der weißen Pracht "genossen" werden, auch wenn der Regen sie bis zum Mittag meist wieder weggespült hatte.
In den nächsten Tagen bleibt das nasskalte, teils winterliche, im Bergland durchweg winterliche Wetter zunächst erhalten. Zum kommenden Wochenende hin wird es allerdings spannend, da die Wettermodelle etwas unterschiedliche Prognoseszenarien zeigen. Entweder bleibt es ähnlich kalt bleibt wie in diesen Tagen oder deutlich mildere Luft kann sich von Westen durchsetzen.
Beim normalerweise besten Modell für den Mittelfristzeitraum der Vorhersagetage 3 bis 10, dem Modell des europäischen Wetterdienstes EZMW ("Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage"), stehen die Zeichen schon seit einigen Modellläufen (es wird alle 12 Stunden gerechnet) auf Milderung. Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer lassen die Strömung auf West bis Südwest drehen, sodass bei einem windigen Samstag (11. Dezember) mildere Meeresluft den Weg zu uns findet (siehe dazu die Grafik zu den Temperaturen in ca. 1500 m Höhe am Sonntag, 12. Dezember 2021, unter https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/12/5_Bild.png). Demnach könnten die Höchsttemperaturen in 2 m zum Teil sogar in den zweistelligen Bereich steigen.
In die gleiche Kerbe schlägt auch unser hauseigene ICON-Modell (ICON = Icosahedral nonhydrostatic - general circulation model). Es zeigt dem EZMW sehr ähnliche Vorhersagemuster mit einem ebenfalls recht windigen Samstag und nachfolgender Milderung.
Erst zeitverzögert bringt hingegen das GFS-Modell (General Forecast System) des amerikanischen Wetterdienstes NWS (National Weather Service) den Temperaturanstieg. Diesem Modell folgend bleibt es zum kommenden Wochenende hin noch kalt. Bei anhaltendem Tiefdruckeinfluss gäbe es sogar Schneeoptionen für das Tiefland. Zum Start der übernächsten Woche aber geht auch dieses Modell dem kalten Wetter von Nordwesten her dann an den Kragen.
Im Endeffekt läuft es also bei diesen drei Modellen auf eine Milderung hinaus. Ein kurzer Blick in weitere Modelle weiterer Wetterdienste offenbart ebenfalls meist einen Temperaturanstieg. Es stellt sich daher nicht die Frage ob, sondern wann die Milderung einsetzt. Außerdem wird danach die Frage aufkommen, wie nachhaltig diese sein wird. Meteorologen können seriöse Vorhersagen allerdings maximal für 7, manchmal noch für bis zu 10 Tage machen. Insofern lassen sich auch in Hinblick auf das Weihnachtswetter noch keine Aussagen treffen.
Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst