Tief CHRISTIAN

Am gestrigen Dienstag sorgte Tief CHRISTIAN für Regen, Schnee und stürmischen Wind in Deutschland. Wir geben heute einen kleinen Rückblick.

Tief CHRISTIAN zog am gestrigen Dienstag von Südskandinavien über Dänemark und die südliche Ostsee Richtung Polen. Es führte sehr feuchte Luft nach Deutschland. An der Südflanke des Tiefs frischte auch der Wind deutlich auf.

Die Warmfront mit ersten Niederschlägen erfasste den Nordwesten unseres Landes bereits in der Nacht zum Dienstag. Im Laufe des Morgens breiteten sich die Niederschläge nach Osten und Süden aus. Da dort noch kalte Luft vorherrschend war, schneite es zunächst. Im Westen und Nordwesten fiel hauptsächlich Regen. Nur in den höheren Lagen schneite es auch dort.

Bis zum Mittag setzte sich die mildere Luft der Warmfront in weiten Teilen des Landes durch, nur im Süden schneite es noch. Insgesamt fielen am Morgen und Vormittag in der Südosthälfte des Landes 5 bis 10 cm Neuschnee, auf dem Thüringer Wald (Schmücke/TH) wurden gegen Mittag 13 cm Neuschnee gemessen, in Stötten/BW wurden 9 cm registriert. Die 24-stündigen Niederschlagsmengen brachten regional markante Mengen. So fielen im Bergischen Land 35 bis 40 l/m², im Odenwald gut 37 l/m². Im bayerischen Gäuboden fielen um 30 l/m², an den Alpen gab es bis Mittwochmorgen Mengen zwischen 30 und 45 l/m², in Ruhpolding/BY wurden in 24 Stunden 62 l/m² registriert. Bemerkenswert ist auch die Niederschlagssumme im Thüringer Wald mit gut 57 l/m² an der Station Schmücke. Etwas weniger fiel im Erzgebirge mit maximal gemessenen 28 l/m².

Neben dem Niederschlag war auch der Wind gestern eine markante Wettererscheinung. Im Bergland gab es orkanartige Böen, teils auch Orkanböen. Auf dem Brocken/ST wurden Böen um 120 km/h gemessen, auf dem Fichtelberg/SN reichte es für 119 km/h, auf dem Weinbiet (RP) und dem Großen Arber (BY) für 115 km/h. Auch im Flachland war der Wind teils stürmisch unterwegs und brachte in Potsdam/BB 76 km/h, in Augsburg/BY 80 km/h und in Lautertal-Hörgenau/HE 83 km/h. An den Küsten gab es verbreitet Böen der Stärke 9 bis 10 auf der Beaufortskala. So reichte es in Büsum/SH für eine Böe von 94 km/h, in Rostock-Warnemünde/MV für 99 km/h und am Kieler Leuchtturm/SH für 103 km/h.

Auch der heutige Mittwoch bietet viel Wetter. Zwar fällt aufgrund der gestiegenen Schneefallgrenze meist Regen, der Wind frischt mit einem neuerlich durchziehenden Tiefdruckgebiet (DANIEL) aber wieder deutlich auf und kann am Abend und in der Nacht zum Donnerstag im Norden Deutschlands schwere Sturmböen (Bft 10), an den Küsten bis hin zu Orkanböen (Bft 12) erreichen. In der Nacht zum Donnerstag sinkt die Schneefallgrenze langsam wieder, sodass es am Donnerstagmorgen gebietsweise glatt auf Straßen und Wegen sein kann.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.12.2021

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