Der Februar

Im zweiten und zeitgleich kürzesten Monat unseres Kalenders verabschieden wir langsam den Winter. Auch wenn im klimatologischen Mittel mehr Schnee fällt als im Januar, so wird es doch allmählich wärmer und der lichte Tag wird länger.

Im altrömischen Kalender war der Februar der letzte Monat des Jahres. Daher wurden ihm zum Abgleich des Kalenders mit dem Sonnenstand auch die nötigen Schalttage angehängt. Seinen Namen verdankt er einem antiken Reinigungsfest (lat. Februare = reinigen). Während der Augustinischen Kalenderreform verlor der Februar einen Tag an den August und hat seither nur noch 28 bzw. in Schaltjahren 29 Tage. Im heutigen Kalender ist er der letzte volle Wintermonat, im März beginnt schon wieder der Frühling. Der Februar bildet also den Übergang vom Winter in den Frühling.

Ein altdeutscher Name für den Februar ist Hornung, weil die reifen Rothirsche beginnen, ihre Geweihe ("Gehörne") abzuwerfen. Weitere gebräuchliche Namen waren Schmelzmond, Taumond (schließlich geht der Winter zu Ende und ggf. schmelzen Eis und Schnee) oder Narrenmond. Letztere Bezeichnung ergibt sich daraus, dass, um die Dämonen des Winters zu vertreiben, in alter Zeit Vorfrühlings- und Fruchtbarkeitsrituale abgehalten wurden, die als Karneval, Fastnacht oder Fasching in die Moderne überliefert wurden.

Im Laufe des Februars werden "die Tage merklich länger". Zu Beginn des Monats liegt die lichte Tageslänge in Frankfurt am Main bei etwa 9 Stunden und 19 Minuten. Sie verlängert sich um etwa 1,5 Stunden bis auf 10 Stunden und 54 Minuten zum Ende des Monats.

Eine bekannte Februar-Wetterregel lautet: "Ist's zu Lichtmess mild und rein, wird's ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit." Lichtmess ist am 2. Februar (also morgen) und markiert das Ende des Weihnachtskreises und den Beginn der Vorfastenzeit/Vorpassionszeit. Nun gestaltet sich das Wetter am morgigen Dienstag wenig rein, allerdings mild. Viele Wolken bringen aus Westen und Süden wieder verbreitet Regen. Dazu fließt weiterhin sehr milde Luft aus Südwesten ein, die ganz langsam auch die kalte Luft im Norden und Osten vertreibt.

Durch den Vorstoß der milderen Luft fällt kaum noch Schnee, sondern meist Regen. Der kann auf den kalten Böden im Norden und Osten gefrieren und so für gefährliches Glatteis sorgen. Es ist also auch morgen ein Tag, an dem man besonders vorsichtig unterwegs sein sollte. Im Laufe des Tages frischt in der Südhälfte der Wind vorübergehend auf und erreicht teils stürmische, im Bergland Sturmböen. In der Nacht zum Mittwoch schläft der Wind aber wieder ein.

Bis zum Ende der ersten Februarwoche ändert sich wenig: Meist ist es bewölkt, die Sonne zeigt sich selten und immer wieder fällt etwas Regen. In kalten Ecken des Nordens und Ostens kann dieser gefrieren und für Glatteis sorgen. Dazu ist es tagsüber in der Südwesthälfte sehr mild mit 10 bis 15 Grad, in der Nordosthälfte ist es mit 2 bis 8 Grad etwas kühler. Zum Ende der Woche schiebt sich aus Nordosten erneut kältere Luft ins Land. Die Nächte werden wieder frostig und auch tagsüber ist es deutlich weniger mild. Mittelfristig scheint der Winter aber nur in die Nordosthälfte unseres Landes zurückzukehren. In der Südwesthälfte kann sich nach derzeitigem Trend auch in der nächsten Woche mildere Luft halten.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Deutscher Wetterdienst
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Offenbach, den 01.02.2021

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