Juli der Heiße
Im gregorianischen Kalender ist der Juli der siebte Monat im Jahr und klimatologisch gesehen in Deutschland auch der heißeste.
Der Juli hat 31 Tage und ist der erste volle Sommermonat, nach dem kalendarischen Sommerbeginn im Juni (dieses Jahr am 20.06.2020). Er ist nach dem römischen Staatsmann Gaius Julius Caesar benannt. Dieser sorgte 47 bis 45 v. Chr. für eine Reform des römischen Kalenders, in dem der Juli der fünfte Monat war und dementsprechend "Quintilius" hieß, und vergab im Zuge der Einführung des julianischen Kalenders dem Monat den Namen "Julius". Dieser Name wurde auch bei der Kalenderreform zum gregorianischen Kalender beibehalten. Da im Juli früher die erste Heumahd eingebracht wurde, bezeichnete man ihn auch als den Heumonat. Ein weiterer Name ist Honigmonat, der auch den Monat nach der Hochzeit, also die Flitterwochen bezeichnet (Honigmond).
In Deutschland ist der Juli der wärmste Monat des Jahres. Die mittlere Tagestemperatur liegt bei 18 Grad (30-jähriges Mittel der Referenzperiode 1981-2010), im August liegt die Mitteltemperatur "nur" bei 17,5 Grad. Auch die Sonne scheint im Juli im Mittel besonders oft mit 221,6 Stunden. Im August sind es im Mittel 206,2 und im Juni 203,6 Stunden. Für den Niederschlag fällt die Statistik etwas anders aus, da sind Juni und August im Mittel trockener, im Juli fallen im Schnitt 84,5 l/qm.
Trotz der klimatologischen Einordnung als heißester und sonnigster Monat des Jahres, kann es im Juli also durchaus unbeständig sein. Der Nordatlantik ist zu dieser Jahreszeit noch relativ kühl und werden diese Luftmassen nach Deutschland geführt, fällt der Juli buchstäblich "ins Wasser". In den letzten Jahren war dies zwar kaum der Fall, jedoch versprechen sowohl der Start in den Sommer 2020 als auch die mittelfristigen Trends eine wechselhafte erste Julidekade (vgl. Thema des Tages v. 30.06.2020).
Wie bereits im Thema des Tages für den Juni (siehe 17.06.2020) angedeutet, liegt der berühmte Witterrungsregelfall Siebenschläfer eigentlich im Juli, und zwar etwa um den siebten oder achten des Monats. Alte Bauernregeln besagen: Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag. Statistisch betrachtet stimmt diese Regel für den süddeutschen Raum mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 %. Für Norddeutschland lässt sich hingegen kaum ein statistischer Zusammenhang finden.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst