Der 14. April: (K)Ein Tag wie jeder andere
Wirft man einen Blick in die Geschichtsbücher, ist in der Vergangenheit am 14. April durchaus einiges passiert:
Am 14.04.1865 wird ein Attentat auf den US-Präsidenten Abraham Lincoln verübt. Am selben Tag des Jahres 1912 geschieht weit draußen auf dem Atlantik ein weiteres Unglück: Um ca. 23:40 Uhr kollidiert die Titanic mit einem Eisberg und sinkt innerhalb weniger Stunden. Erfreulichere Ereignisse ereigneten sich für Freunde des Automobils: Am 14.04.1927 verlässt der erste Volvo auf der schwedischen Insel Hisingen das Werk. Und vor genau 90 Jahren (am 14.04.1929) findet in Monaco das erste Autorennen und gleichzeitig das erste Straßenrennen überhaupt statt.
Um so langsam die Brücke zu einem "DWD - Thema des Tages" zu schlagen sei das Jahr 1981 erwähnt, als am 14.04. die Raumfähre Columbia aus dem All zurückkehrt und damit die erste Space-Shuttle-Mission der NASA endet. Es ist der erste Weltraumflug eines wiederverwendbaren Raumfahrzeugs.
Nun aber zu den markanten meteorologischen Ereignissen, die es in die Annalen geschafft haben:
In den 1930er Jahren wurde der Mittlere Westen der USA immer wieder von verheerenden Sandstürmen heimgesucht. Der schlimmste der Geschichte ereignete sich am 14.04.1935, woraufhin dieser Tag als "Schwarzer Sonntag" in die Geschichte einging. Zeitzeugen berichten, dass eine Wand von tiefster Finsternis über die "High Plains" rollte, wie ein Tsunami auf Land - und einen warmen, sonnigen Nachmittag in eine schreckliche Schwärze verwandelte, die "dunkler war als die dunkelste Nacht". Am schlimmsten traf es Oklahoma, wo der Sandsturm mit knapp 100 km/h über das trockene Land fegte. Viele Landarbeiter und Farmer mussten wegen der verheerenden Sandstürme ihre Farmen aufgeben, verloren ihren Besitz und mussten zwangsläufig diese Region (die anschließend "Dust Bowl", dt.: Staubschüssel, getauft wurde) verlassen.
Am 14.04.1986 gab es im Süden von Bangladesch ein heftiges Unwetter, bei dem mit 1,02 kg das weltweit vermutlichst schwerste, je gewogene Hagelkorn vom Himmel fiel.
Viele Deutsche erinnern sich bestimmt auch an den 14.04. vor 25 Jahren (1994), als es nach sintflutartigen Regenfällen sowie durch Abtauen größerer Schneemengen in den Mittelgebirgen an vielen Flüssen Überschwemmungen gab. Besonders betroffen waren Teile Sachsen-Anhalts und Thüringens. Die extreme Hochwassersituation wurde durch bereits hohe Pegelstände der Flüsse, eine hohe Bodenfeuchte und eine noch gering entwickelte Vegetation beschleunigt.
Am heutigen Sonntag ist mit keiner dieser extremen Wettersituationen zu rechnen. Weder fällt ein schwerer Hagelbrocken vom Himmel, noch erwartet uns ein schwerer (Staub-)Sturm und Hochwassergefahr besteht auch nicht. Aber auch, wenn der diesjährige 14. April wohl kaum (zumindest nicht mit meteorologischen Ereignissen hierzulande) in die Geschichtsannalen eingehen wird, kann er dennoch bei jedem einzelnen von uns aus ganz unterschiedlichen, hoffentlich schönen Gründen im eigenen Gedächtnis bleiben.
Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst