Föhnsturm in den Alpen und im Erzgebirge
Korrigierte Passage: Allgemeine Änderungen
Am gestrigen Montag entwickelte sich in den Alpen eine Föhnsituation. Tief VAIA mit Kern Montagmittag über dem Ligurischen Meer sorgte für eine südliche Anströmung an der Alpensüdseite. Bei Ausweitung des Tiefs nach Norden entstanden am nördlichen Alpenrand mehrere kleine Leetiefs, was den Föhn verstärkte. Erläuterungen zum Föhn entnehmen Sie bitte dem Wetterlexikon oder dem Thema des Tages vom 10.10.2018 (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/10/10.html).
Kräftiger Höhenwind ebenfalls aus Süd über den Alpen ließ die Böen in den Bergen schließlich bis zur Orkanstärke (Beaufort 12) anschwellen. In den Tälern erreichte der Föhn Sturmstärke (Beaufort 9), vereinzelt auch orkanartige Böen (Beaufort 11).
Windspitzen bayerische Alpen und Alpenvorland bis Dienstag, 30.10.2018 7 MEZ Zugspitze - 131 km/h; Rauschberg Gipfel - 118 km/h; Kampenwand - 115 km/h; Frasdorf-Greimelberg - 106 km/h; Halblech-Bayerniederhofen - 105 km/h; Zugspitze (Dachplattform) - 104 km/h; Mittenwald/Obb. - 102 km/h; Funtenseetauern - 98 km/h; Hohenpeißenberg - 92 km/h; Vogtareuth (Kläranlage) - 89 km/h; Brunnsteinspitze - 86 km/h; Wartsteinkopf Gipfel - 82 km/h; Chieming - 75 km/h; Fürstenzell - 75 km/h; München-Flughafen - 72 km/h; München-Stadt - 71 km/h; Waging am See-Schnöbling - 70 km/h; Weihenstephan-Dürnast - 67 km/h; Kanzelwand - 65 km/h;
Auch im Erzgebirge stellte sich durch eine kräftige südliche Anströmung eine - wenn auch nicht so starke - Föhnsituation ein. Durch den Südwind wurde außergewöhnlich warme Mittelmeerluft nach Norden geführt, die z.B. in Dresden in der Nacht zwischen 2 und 3 Uhr MEZ die Temperatur von 6 auf 18 Grad ansteigen ließ.
Auch am Dienstagmorgen wehte in den Alpen zunächst ein kräftiger Südföhn, der im höheren Bergland vereinzelt noch orkanartige Böen erreichte. Im Tagesverlauf ließ der Höhenwind mehr und mehr nach und der Föhn brach durch Winddrehung über Südwest auf West allmählich zusammen.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst