Rückblick auf das Sturmtief FABIENNE
Bereits am Freitag, 21.09.2018, wurde im Thema des Tages auf die erwartete Sturmlage am Sonntag hingewiesen. Das Tief war Tage zuvor schon in den Vorhersagekarten der Modelle erkennbar und lag am Samstag als flaches Wellentief vor den Britischen Inseln. Auf dem Weg ostwärts konnte es sich im Zusammenspiel mit einem kräftigen Höhentrog am Sonntag rasch intensivieren und zog als Sturmtief FABIENNE von West nach Ost über die Mitte Deutschlands hinweg. Es führte an der Südflanke kräftigen Wind und ergiebigen Regen in die Mitte und den Süden des Landes. An der Kaltfront entwickelten sich zum Teil heftige Gewitter, die in kurzer Zeit viel Regen und auch orkanartige Böen brachten.
Top 20 Windböen: Weinbiet/RP - 158 km/h; Konstanz/BW - 149 km/h; Feldberg/Schwarzwald/BW - 141 km/h; Würzburg/BY - 137 km/h; Wasserkuppe/HE - 121 km/h; Fichtelberg/SN - 119 km/h; Großer Arber/BY - 115 km/h; Hornisgrinde/BW - 113 km/h; Fahrenberg Gipfelgrat/BY - 113 km/h; Stötten/BW - 108 km/h; Weiden/BY - 107 km/h; Roth/BY - 106 km/h; Lichtentanne/SN - 105 km/h; Leuchtturm Alte Weser/NI - 104 km/h; Gelbelsee/BY - 104 km/h; Altmühlsee/BY - 103 km/h; Freudenstadt/BW - 100 km/h; Zugspitze/BY - 99 km/h; Trier-Petrisberg/RP - 99 km/h; Stuttgart-Echterdingen/BW - 99 km/h
Top 20 24-stündige Regenmengen: Eisenach/TH - 48 mm; Erfurt-Weimar/TH - 47 mm; Carlsfeld/SN - 41 mm; Kleiner Feldberg/HE - 39 mm; Osterfeld/ST - 39 mm; Wasserkuppe/HE - 38 mm; Neu-Ulrichstein/HE - 36 mm; Fichtelberg/SN - 36 mm; Hoherodskopf/Vogelsberg/HE - 36 mm; Bad Marienberg/RP - 35 mm; Brocken/ST - 35 mm; Fichtelberg/Oberfranken-Hüttstadl/BY - 34 mm; Görlitz/SN - 33 mm; Feldberg/Schwarzwald/BW - 33 mm; Nossen/SN - 33 mm; Gera-Leumnitz/TH - 32 mm; Schmücke/TH - 31 mm; Oschatz/SN - 31 mm; Stötten/BW - 30 mm; Wunsiedel-Schönbrunn/BY - 29 mm
In der Nacht zum Montag zog das Tief weiter nach Tschechien und Polen und verlor allmählich an Einfluss auf das Wetter in Deutschland. Zwischen dem nachfolgenden Hoch SCHORSE und dem Tief über Osteuropa ist der Druckgradient allerdings recht hoch, so dass auch am heutigen Montag noch mit starken bis stürmischen Böen in der Nordosthälfte des Landes zu rechnen ist.
Zwar setzt sich am Boden nun wieder hoher Luftdruck durch, allerdings hält sich kalte Luft. Bei weitgehend wolkenfreien oder gering bewölkten Nächten mit schwachem Wind bedeutet dies vor allem im Süden gebietsweise Luftfrost und verbreitet Bodenfrost.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst