Wenn Hitze zum Verhängnis wird

Für Sommer- und Hitzefans sind Temperaturen um 30°C kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern eher die Füße; freuen sie sich doch über perfekte Bedingungen für Flip-Flops, einen Badeseebesuch und ein kühles Eis. Aber vielen Menschen sind solche Höchstwerte doch zu viel des Guten und für einige werden die hohen Temperaturen sogar lebensbedrohlich, wie diese Woche im Osten Kanadas.

Denn dort sorgte eine Hitzewelle tagelang für Höchstwerte um 30°C. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit war die gefühlte Temperatur mit Werten über 40 Grad noch deutlich höher. In Hamilton, am Westende des Ontariosees, lag die gefühlte Temperatur am Donnerstag sogar bei 45°C. Solche Temperaturen stellen eine enorme Belastung für den menschlichen Körper dar und sind vor allem für ältere und kranke Menschen sogar lebensgefährlich ? so auch in der kanadischen Provinz Quebec, wo die Hitze der vergangenen Tage 33 Todesopfer forderte. Eine gute Nachricht gibt es immerhin: In der Nacht zum gestrigen Freitag beendete eine Kaltfront von Norden die große Hitze.

Aber nicht nur im Norden Amerikas, auch im Norden Afrikas vermelden die Wetterstationen dieser Tage Höchstwerte jenseits von Gut und Böse. In Algerien wurden am Donnerstag verbreitet zwischen 45 und 50°C Lufttemperatur gemessen, die Station Ouargla meldete sogar 51,3°C.

So heiß wird es in Deutschland glücklicherweise nicht, zumindest FAST nirgendwo. Nicht zu vergessen sind nämlich Arbeitsplätze, an denen durchaus solch hohe Temperaturen gemessen werden: Köche arbeiten beispielsweise bei 45°C und mehr am Herd, Straßenbauarbeiter müssen Temperaturen bis zu 80°C bei Asphaltierungsarbeiten ertragen und ein Imbiss ist bei 90°C direkt vor dem Hähnchengrill ebenfalls mehr Sauna als Arbeitsplatz.

Da können sich doch nur all diejenigen glücklich schätzen, die ihre Arbeit in klimatisierten Räumen absolvieren dürfen. Aber auch Anzugträger und Businessmänner können der Hitze nicht ganz entkommen: Denn in festen Lederschuhen können bei Sommerhitze bis zu 50 °C gemessen werden!

Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.07.2018

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