Die Pazifische Hurrikansaison 2018 hat begonnen
Die Hurrikansaison im östlichen Nordpazifik findet vom 15. Mai bis zum 30. November jeden Jahres statt. Dann liegen im Nordostpazifik besonders gute Bedingungen für die Bildung tropischer Stürme vor (warmer Ozean, feuchte Luft und wenig Windscherung). In seltenen Fällen können auch außerhalb der Saison solche Stürme auftreten.
Im Pazifik werden alle tropischen Stürme mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von mehr als 118 km/h (Bft 12) als Hurrikans bezeichnet, wenn sie sich nördlich des Äquators und östlich von 180° W bilden. Dabei wird die Vorhersage der Stürme zwischen dem Regional Specialized Meteorological Centre (RSMC) Honolulu und dem RSMC Miami aufgeteilt (s. heutige Grafik unter www.dwd.de/tagesthema vom 15.05.2018). Allerdings dauert die Hurrikansaison im nördlichen Zentralpazifik zwischen 180° W und 140° W vom 1. Juni bis zum 30. November an. Die westlich von 180° W entstehenden Stürme werden als Taifune bezeichnet und vom RSMC Tokyo vorhergesagt.
Der Nordostpazifik ist nach dem Westpazifik das zweitaktivste Entstehungsgebiet tropischer Wirbelstürme weltweit. Allerdings ziehen diese meist auf den offenen Ozean hinaus und nur wenige treffen auf Mexiko, Kalifornien oder auf den Nordwesten Zentralamerikas. Im letzten Jahr entstanden beispielsweise 18 tropische Wirbelstürme: Der erste tropische Sturm des Jahres namens ?Adrian? entstand südöstlich des Golfs von Tehuantepec bereits vor dem Saisonstart am 09.05.2017 und war somit der am frühesten entstandene tropische Sturm im Nordostpazifik seit Beginn der Aufzeichnungen. Der letzte tropische Sturm (?Selma?) bildete sich 2017 am 27. Oktober südlich von El Salvador. Von den 18 tropischen Stürmen im Jahr 2017 entwickelten sich die Hälfte zu Hurrikanen und insgesamt trafen fünf Wirbelstürme auf Land.
Auch wenn die Saison am heutigen Dienstag bereits begonnen hat, wird laut der zuständigen Behörde in Miami die Entwicklung eines tropischen Sturmes in den nächsten Tagen noch nicht erwartet.
M.Sc.-Met. Anna Wieczorek
Deutscher Wetterdienst