Das Wetter zum chinesischen Neujahrsfest
Das chinesische Neujahrsfest ist ein Familienfest, das auch außerhalb von China und Ostasien gefeiert wird. Es richtet sich nicht wie unser Neujahr nach dem gregorianischen Kalender, sondern nach dem chinesischen Lunisolarkalender. Am Vorabend trifft sich die ganze Familie zu einem opulenten Abendessen um kurz vor Mitternacht das Haus zu verlassen und so die Spuren des alten Jahres mit hinaus zu nehmen. Nach Mitternacht kehren alle wieder heim und öffnen Fenster und Türen, um das neue Jahr herein zu lassen. Das Fest kann über mehrere Tage gehen und nicht selten wird dafür der Jahresurlaub verbraucht.
Da sich das chinesische Neujahrsfest am Lunisolarkalender orientiert, fällt es jedes Jahr auf ein anderes Datum. Begangen wird der Tag an Neumond zwischen dem 21. Januar und 21. Februar, was meistens dem zweiten, selten dem dritten Neumond nach der Wintersonnenwende entspricht. Im Laufe der Zeit haben sich regional unterschiedliche Traditionen und Gebräuche ergeben. Wichtig sind aber überall die guten Wünsche und der Segen für das neue Jahr. Auch das Gedenken an die Ahnen steht im Fokus.
Nach alter Legende soll ein menschenfressendes Monster einmal im Jahr aus den Bergen kommen, um nach einer Tiefschlafphase seinen Hunger zu stillen. Als Schutz dienen nur Lärm, Feuer und Farbe, da das Monster sehr empfindlich sein soll. Die Vertreibung des Monsters geschieht heutzutage mit Hilfe von Feuerwerk und farbenfrohen Drachen- und Löwentänzen. Es wird "Guònián" genannt, was so viel bedeutet wie, dass das alte Jahr fort ist und das neue Jahr kommen kann.
Wettertechnisch beginnt das neue chinesische Jahr - übrigens das Jahr des Hundes - in weiten Teilen Deutschlands ruhig, oft auch sonnig. Nur im Süden halten sich dichte Wolken und südlich einer Linie Schwarzwald - Bayerischer Wald regnet es länger anhaltend. Schnee fällt nur in den Hochlagen, denn die Schneefallgrenze liegt über 1000 Meter. In den Alpen kommt es dabei zu Tauwetter. Am Abend lässt der Regen im Süden vorübergehend nach, in der Nacht zum Samstag setzt aus Südwesten aber neuer Niederschlag ein. Am Samstag ist es in der Südhälfte dicht bewölkt und nass mit gebietsweise kräftigem Schneefall teils bis in tiefe Lagen. In der Nordhälfte wechseln sich Sonne und Wolken ab und es bleibt weitgehend trocken. Am Sonntag gibt es im Norden dichtere Wolken und zeit- sowie gebietsweise schwache Schauer. Auch ganz im Süden ist der Sonntag dicht bewölkt und am Alpenrand fällt etwas Schnee. Dazwischen scheint für längere Zeit die Sonne. Die Höchsttemperaturen liegen tagsüber jeweils zwischen 3 und 8 Grad. Die Nächte sind frostig.
Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst