Halloween benennt die Volksbräuche am Abend und in der Nacht vor dem "Hochfest" Allerheiligen, vom 31. Oktober auf den 1. November. Entgegen der Meinung vieler stammt dieser Brauch nicht direkt aus den USA, sondern wurde ursprünglich in den katholisch gebliebenen Gebieten der Britischen Inseln gefeiert. Erst durch die irischen Einwanderer fanden diese den Weg über den Atlantik auf den amerikanischen Boden. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts fand "Halloween" wieder den Weg zurück. Bevor er jedoch bei den Kindern und Jugendlichen in Deutschland an Bekanntheit gewann, machte der Brauch in Frankreich Station. Auch die Sitte, Kürbisse zu verzieren und aufzustellen, hat den Ursprung in Irland. Die Kürbisse mit Ihren Fratzen sollten böse Geister abschrecken und im Eingangsbereich der Häuser etwas Licht spenden. Die Tradition, dass Kinder von Haus zu Haus gehen und mit dem Spruch "Süßes oder Saures" die Bewohner auffordern ihnen Süßigkeiten zu geben, entwickelte sich jedoch in den USA.
Die evangelischen Christen gedenken dagegen am 31. Oktober der Reformation durch Martin Luther. Dieser soll am Tag vor Allerheiligen im Jahre 1517 insgesamt 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße angeschlagen haben. Reformationsgottesdienste sollen meist am Abend des 31. Oktobers an die Geschehnisse erinnern.
Ob nun die Kinder und Jugendliche auf der Suche nach Süßigkeiten unterwegs sind, ältere Generationen zu Gruselpartys aufbrechen oder evangelisch Gläubige den Weg zur Kirche finden, sind doch alle Menschen zumindest indirekt auch vom Wetter abhängig. Doch wie wird es nun?
Zumindest tagsüber sorgt derzeit das kräftige Hochdruckgebiet "Quinn" nach zögerlicher Nebelauflösung im Südwesten und Nordosten Deutschlands für freundliches und trockenes Herbstwetter. Jedoch ist die Nebel- oder Hochnebeldecke dort mancherorts so dick, dass es den ganzen Tag grau in grau bleibt. Die Temperaturen liegen bei Sonnenschein im Westen und Südwesten mit 12 bis 16 Grad für die Jahreszeit auf einem milden Niveau. Im Nordosten kann die Sonne die eingeflossenen etwas kühleren Luftmassen nur auf Werte zwischen 9 und 12 Grad erwärmen. Im Dauernebel muss jedoch sogar mit Werten meist deutlich unter der 10-Grad-Marke vorliebgenommen werden. Benachteiligt ist zudem ein Streifen von der Nordsee bis in den Südosten Bayerns. Dort sorgen die Reste eines quasistationären Tiefausläufers noch für dichtere Wolkenfelder. Niederschlag fällt unter allgemeinem Hochdruckeinfluss jedoch meist nicht mehr. In der Nacht auf den 1. November verdichtet sich der Nebel, zu Halloween passend, vielerorts wieder und sorgt für eine gespenstige Stimmung. Nachtschwärmer in der Mitte und im Süden sollten zudem auf ihrem Gruseltrip eine dickere Jacke anziehen. Während im Norden die Tiefstwerte und dicken Wolken bei 7 bis 10 liegen, kann die Temperatur in der Südosthälfte vor allem bei zeitweiligem Aufklaren auf Werte zwischen 6 und -2 Grad absinken.
Die Bewohner Irlands, wo ja wie beschrieben die Anfänge von "Halloween" zu finden sind, kommen, was das Wetter betrifft, noch etwas schlechter weg. Vor allem im Norden muss am 31. Oktober tagsüber mit etwas Regen gerechnet werden. Aber auch im Süden lässt sich die Sonne nur sehr selten blicken. Meist dominieren bei Höchstwerten um 15 Grad dichte Wolkenfelder. In der Nacht bleibt es dann wahrscheinlich weitgehend trocken. Die Sterne werden aber weiter von vielen Wolken verdeckt. Da aber ein mäßiger bis starker Wind aus nördlichen Richtungen pfeift, muss die Jacke vor allem windfest sein. Bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad kann jedoch das Innenfell herausgenommen werden.
In Amerika können sich die Bewohner vor allem im Osten und Süden vielerorts über sonniges und meist trockenes Wetter freuen. Die Ausnahme bildet dort die Region Florida, wo schauerartige, teils gewittrige Niederschläge zu erwarten sind. Ansonsten ist auch im Umfeld der Rocky Mountains und westlich davon sowie auch in den Regionen westlich der großen Seen mit stärkerer Bewölkung zu rechnen, aus der zeitweise etwas Regen fällt. Die Temperaturen von 8 Grad im Bereich der großen Seen und bis 33 Grad an der Golfküste geben noch keinen Hinweis auf den nahenden Winter. In der Nacht kann es jedoch in der Westhälfte der USA sowie auch im Nordosten bei Werten zwischen 7 und -2 Grad stark auskühlen, sodass die Besucher von Abendveranstaltungen dort den Körper mit einer dicken Jacke schützen sollten. Lediglich südlich von San Francisco sowie in der Osthälfte, von Chicago bis Houston oder Miami, bleiben die Temperaturen bei Werten zwischen 11 und 23 Grad auch nachts im milden bis warmen Bereich, sodass ein gesonderter Wärmeschutz nicht unbedingt notwendig ist. Insgesamt überwiegen in der Nacht überall viele Wolken, die gebietsweise mit wiederholt kräftigen Regenfällen einhergehen können und somit vielerorts für ein ungemütliches Schmuddelwetter sorgen. Die größten Chancen trocken durch die Nacht zu kommen gibt es an der Ostküste sowie in Teilen des Südens.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.10.2016
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