Die Hundstage wurden in diesem Monat (Juli) schon häufiger im Thema des Tages erwähnt (s. www.dwd.de/tagesthema). Damit bezeichnet man hierzulande zumindest aus statistischer Sicht die wärmsten Tage des Jahres im Zeitraum vom 23. Juli bis zum 23. August. Bisher war das warme bis heiße Wetter, aber größtenteils unbeständig und vielerorts von kräftigen Gewittern mit Starkregen geprägt, Hochdruckgebiete gaben eher nur ein kurzes Gastspiel. Da in Baden-Württemberg und Bayern die Ferien nun endlich beginnen, stellt sich vor allem dort manch einer bestimmt die Frage, ob es mit den wechselhaften Hundstagen nun so weiter geht, oder ob sich doch endlich mal für längere Zeit stabiler Hochdruckeinfluss durchsetzt.
Kurz gesagt: die kommenden Tage gestalten sich weiterhin überwiegend wechselhaft, denn eine Reihe von Tiefdruckgebieten sorgt mit ihren Ausläufern, angefangen am heutigen Freitag mit BRIGITTE, weiterhin für Schauer und Gewitter. Sonnige Phasen sind nur von kurzer Dauer. Doch alles der Reihe nach.
Tief BRIGITTE zieht bis zum morgigen Samstag von der westlichen Nordsee über Dänemark nach Skandinavien. Ihr Ausläufer kommt dabei unter allmählicher Abschwächung bis zur Mitte Deutschlands voran und bringt fast überall viele Wolken, kaum Sonne, Schauer und einzelne Gewitter. Allein der Südwesten und die Region südlich der Donau profitieren von einem schwachen Keil des Azorenhochs. Dort ist es am heutigen Freitag etwas freundlicher und weitgehend trocken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 22 Grad in Nordseenähe und 29 Grad am Oberrhein.
Am Samstag bleibt die Wetteraufteilung in Deutschland bestehen. In der Nordhälfte gibt es bei Tageshöchstwerten zwischen 20 und 25 Grad meist nur Wolken zu sehen und anfangs auch noch kurze Schauer. In den Süden hingehen gelangt mit einer auf Südwest drehenden Strömung wieder wärmere Luft und so ist es bei weiter vorherrschendem Hochdruckeinfluss überwiegend sonnig bei Tageshöchstwerten bis 31 Grad. Zum Abend und in der Nacht zum Sonntag greifen von der Schweiz und von Österreich her allerdings wieder kräftige Gewitter auf Süddeutschland über. Diese können teils unwetterartig ausfallen und mit Starkregen um 30 mm und Hagel einhergehen.
Am Sonntag bleibt es im Süden feuchtwarm mit teils kräftigen Schauern und einzelnen Schwergewittern, denn die kühlere Luft aus dem Norden kommt nur langsam nach Süden voran. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad auf Sylt sowie im höheren Bergland und 26 Grad im Breisgau.
Auch für die nächste Woche weisen die Wettermodelle einen Trend zu weiterhin unbeständigem Wetter in ganz Deutschland auf, dabei kann es aber durchaus auch freundliche Abschnitte geben. Ab Mittwoch scheint zumindest vorübergehend nach Südosten hin wieder freundliches Wetter einzukehren, wobei sich dann erneut ein Temperaturgefälle zwischen der Nordwest- (20 bis 25 Grad) und der Südosthälfte (25 bis 29 Grad) einstellt.
Somit reiht sich auch diese Phase im Kernzeitraum der Hundstage (28.07. bis 07.08.) in die vieljährigen Wetterstatistiken ein, die durch eine warme bis heiße, aber wechselhafte, häufig zu Gewittern neigende Witterung gekennzeichnet ist.
M.Sc.-Met. Anna Wieczorek
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.07.2016
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