In der Nacht zum Montag wurde über dem Süden Deutschlands ein heller Feuerball gesichtet, der für zahlreiche Ufo-Meldungen gesorgt hat. Es handelte sich dabei allerdings nicht um ein Ufo, sondern um einen Meteor.
Das Wort Meteor entstammt dem griechischen und heißt so viel wie "in der Luft schwebend". Im weiteren Sinne bezeichnet man in der Meteorologie alle Leucht- und Wettererscheinungen in der Atmosphäre als Meteore, wozu nicht nur feste und flüssige Teilchen gehören, sondern auch optische und elektrische Phänomene. Man unterscheidet vier Gruppen von Meteoren: Als Hydrometeore bezeichnet man jegliche Form von Niederschlag wie zum Beispiel Regen, Schnee und Hagel. Lithometeore sind meist schwebende oder aufgewirbelte feste Teilchen wie Beispielsweise Staub. Sämtliche Lichterscheinungen werden als Photometeore bezeichnet. Zu ihnen zählen unter anderem Morgen- und Abendrot und Haloerscheinungen. Elektrometeore nennt man alle elektrischen Erscheinungen wie Blitze, Sankt-Elms-Feuer und auch Polarlichter.
Im engeren Sinne sind Meteore in der Astronomie Leuchterscheinungen, die entstehen, wenn Meteoroiden (kleine Gesteins- oder Metallkörner oder Brocken, die sich in einer Umlaufbahn um die Sonne befinden) in die Erdatmosphäre eindringen. Viele Meteore haben einen Durchmesser von nur wenigen Millimetern und werden auch als Sternschnuppen bezeichnet. Ab einer Größe von einem Zentimeter spricht man dann von Boliden, Feuerbällen oder Feuerkugeln. So ein Feuerball war auch in der Nacht zum Montag über Süddeutschland zu beobachten. Das meiste Material aus dem Weltall geht allerdings als mikroskopisch kleiner Staub nieder. Schätzungen zu Folge sind dies mehrere tausend Tonnen pro Tag.
Die meisten Meteoroide verdampfen beim Auftreffen auf die Erdatmosphäre in einer Höhe von 70 bis 100 km. Die Leuchterscheinung resultiert jedoch nicht in erster Linie durch Verglühen des Meteoroiden, sondern durch Ionisation der Luftmoleküle, wodurch die typische Leuchtspur entsteht.
Abgesehen von den Feuerkugeln und sporadisch auftretenden Meteoren gibt es auch alljährlich wieder auftretende Meteorströme. Diese entstehen, wenn die Erde die Bahn eines Kometen kreuzt. Kometen verlieren bei ihren Umlauf um die Sonne viele kleinere Partikel aus Staub und Eis, eine Art schlauchartige Wolke entlang der Komtenumlaufbahn bilden. Durchquert nun die Erde so eine Wolke, so dringen viele dieser Staubteilchen als Sternschnuppen in die Erdatmosphäre ein. Sie kommen scheinbar alle von einem Punkt am Sternhimmel, der auch als Radiant bezeichnet wird. Nach dem Sternbild, in dem sich der Radiant befindet wird der Meteorstrom benannt. Die bekanntesten Meteorströme sind die Perseiden (17. Juli - 24. August), die Leoniden (6. - 30. November) und die Geminiden (4.-17. Dezember).
Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.03.2016
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