Während man gefühlt bereits im Februar nach dem Weihnachtswetter gefragt wird, lässt man uns bei der Frage nach dem Jahreswechselwetter im Regelfall bis Weihnachten Zeit. Dann können wir auch konkrete Auskünfte geben, aber natürlich, wie immer mal wieder mit den Multimodellmeteogrammen (s. z.B. Thema des Tages vom 19.12.2015 oder Facebookposting vom 24.12.) vorgeführt, mit noch einiger Unsicherheit.
Doch nun zum Wetter: Das Jahr geht deutlich kühler zu Ende. Denn die Luft kommt nicht mehr wie bisher aus südlichen Gefilden (in Norddeutschland von den Azoren, in den anderen Gebieten aus der Sahara), sondern in der Westhälfte vom Ostatlantik mit Wassertemperaturen um 12 Grad, in den anderen Bereichen aus Südosten, von wo aus im Winter eher kalte Luft zu uns zieht. Daher nehmen die Temperaturen von West nach Ost ab. Während am Niederrhein örtlich nochmals 10 Grad erreicht werden können, kann es an der Oder auch leichten Dauerfrost geben. In der ersten Nacht des neuen Jahres meldet sich Väterchen Frost im größten Teil Deutschlands an, in Odernähe bis -7 Grad. Frostfrei bleibt es wohl nur im Nordwesten und westlich des Rheins. In den westlichen Gebieten müssen Kältesüchtige die Kuppen der Mittelgebirge erklimmen. Leider werden sie aber von dort keine Fernsicht auf die Leucht- und Knallzentren haben. Wenn nämlich zwei Luftmassen über Deutschland zusammentreffen, gehen solche Treffen zwar nicht unbedingt fröhlich, aber meist feucht aus. Dann stehen die Leute auf den Berggipfeln in Wolken, aus denen es etwas regnet und in diesen Höhen bietet die eine oder andere Schneeflocke etwas Abwechslung. Nach Osten hin können die Feuerwerke in einer klaren Nacht ihre ganze Pracht entfalten. Richtung Osten geht der sich weiter abschwächende Niederschlag mehr und mehr in Schnee über, aber zum einen sind die Böden noch warm und zum anderen die Niederschlagsmengen nur gering. Ein weißes Erwachen im neuen Jahr wird es also voraussichtlich nirgendwo in den Niederungen, aber eventuell auf den Gipfellagen des Harzes geben. Im neuen Jahr hält der Winter im Norden und Osten mit Dauerfrost Einzug, nach derzeitigem Stand zunächst ohne Schneefall und damit für die Pflanzen unerwünschten Kahlfrösten. Der Süden steuert auch auf Dauerfrost zu, die erwarteten Schneefälle sind allerdings so gering, dass sich eine für Wintersport geeignete Schneedecke nicht ausbilden wird. Im Westen dauert es noch etwas, bis sich auch tagsüber frostige Temperaturen festsetzen können. Wenn die Niederschläge nachts fallen, dann kann es schneien. Allerdings ist die Vorhersage für den Westen noch sehr unsicher.
Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst