Am heutigen Montag, den 11. Mai 2015 wird offiziell die diesjährige Erdbeersaison in Hessen eröffnet. Los geht es in Griesheim, wo heute sogar die hessische Landwirtschaftsministerin die ersten roten schmackhaften Beeren pflückt. Laut Deutscher Presse Agentur ist der Anbau der Erdbeeren zwar nur ein Nischengeschäft, wird aber zunehmend beliebter. Dies zeigt auch die Anbaufläche in Hessen, die nochmals auf mehr als 800 Hektar ausgebaut werden konnte. Doch was macht die Erdbeeren so beliebt? Wir begeben uns auf die Spur.
Erdbeeren sind mehrjährige krautige Pflanzen, die meist weiße Blüten tragen und rasch nach dem Ende der kalten Jahreszeit erscheinen. Dabei gehören die Erdbeeren jedoch aus botanischer Sicht nicht zu den Beeren, sondern zu den Sammelfrüchten. Die Erdbeerpflanze selber ist allerdings in der Familie der Rosengewächse einzuordnen. Als Nahrungsmittel wird bei der Erdbeere lediglich der fleischige Blütenboden verwendet. Schon seit der Steinzeit spielt diese Sammelfrucht eine bedeutende Rolle in der menschlichen Nahrungskette. So verfügt die Erdbeere über zahlreiche wichtige und gesunde Inhaltstoffe. Neben einem hohen Gehalt an Ballaststoffen (Pektine und Zellulose) enthalten Erdbeeren Vitamine sowie Karotin und sind reich an Magnesium, Calcium und Kalium. Die Entwicklung der Erdbeerpflanze und deren Fruchtbildung stehen im direkten Zusammenhang mit dem Wetter. Damit die Pflanze den Winter übersteht, muss sie noch an den letzten warmen Tagen im Spätsommer bzw. Frühherbst gepflanzt werden. Dabei muss man wissen, dass in der Zeit vom Pflanzen bis zum ersten Frost die Blütenanlage für die Ernte im Folgejahr gebildet wird. Je kürzer diese Zeit ist, desto weniger Ertrag hat man im nächsten Jahr (vgl. www.erdbeeren.de). Auch das Wachstum der Pflanze im Frühjahr ist eng mit den klimatischen Verhältnissen verbunden. Nach einem milden Winter können die Pflanzen schon frühzeitig Blüten bilden und somit Früchte ansetzen. Damit die Früchte schließlich gut reifen und ihren süßlich fruchtigen Geschmack annehmen können, muss neben milden Temperaturen im Frühjahr auch die Sonne ausgiebig scheinen sowie der Wasserhaushalt stimmen. Man sollte die Erdbeeren aber erst pflücken, wenn sie eine schöne rötliche Farbe aufweisen. Denn unreif gepflückt, reifen die Beeren nicht mehr nach.
Pünktlich zum Saisonstart grüßt am heutigen Montag vielerorts die Sonne vom meist nur leicht bewölkten Himmel. Dabei steigen die Temperaturen auf Werte über 20 Grad an. Erst am morgigen Dienstag kommen im Tagesverlauf wieder teils kräftige Gewitter auf, die die Kehrseite der Sommerzeit zeigen. Vorab können Sie sich aber die süße und erfrischende Versuchung schmecken lassen. Es können dann auch gerne ein paar mehr Erdbeeren sein, denn Erdbeeren gehören zu den Leichtgewichten unter den Früchten. Sie bestehen zu 90% aus Wasser, sodass 100 Gramm nur etwa 30 Kilokalorien haben. Lassen Sie es sich also schmecken!
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst