Das vergangene Wochenende kündigte zaghaft den Frühling an und lud in einigen Teilen Deutschlands ins Freie und zum ausgiebigen Sonnenbad ein. Der sonnigste Tag war dabei im wahrsten Sinne des Wortes der Sonntag. Bei Höchstwerten bis zu 19,9 °C (Lippstadt-Bökenförde, Nordrhein-Westfalen) zeigte sich die Sonne dort rund 9 Stunden (fast 90% der maximalen Sonnenscheindauer).
Der erste Teil der Überschrift wäre somit erklärt, aber wieso ist das auch gut so? Vielleicht ist es dem einen oder anderen aufgefallen, dass die Stimmung bzw. die Laune verbreitet positiv war (Frühlingsgefühle?!). Denn bei so viel Sonnenschein und Aufenthalt im Freien konnte die wettergetrübte Stimmung oder sogar die sogenannte Winterdepression verjagt werden. Aber wieso herrscht ein Zusammenhang zwischen dem eigenen Wohlbefinden und dem Sonnenschein?
Der Grund ist unser Vitamin D Haushalt im Körper. Vitamin D wird hauptsächlich durch die Einwirkung von UV Strahlung in der Haut produziert. Nur ca. 10% der Vitamin D Produktion fällt auf die Nahrungsaufnahme zurück. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es vor allem an den kurzen Wintertagen bei geringer Sonneneinstrahlung zu einem Vitamin D Mangel kommt und die Stimmung bei noch dazu längeren bewölkten Perioden besonders getrübt wird. Daraus können sich sogar (Winter-) Depressionen entwickeln. Neben der Auswirkung auf die Psyche wirkt sich ausreichendes Vitamin D beispielsweise auch positiv auf den Knochenstoffwechsel sowie Herzkreislauferkrankungen aus und senkt das Sterblichkeitsrisiko.
Nach eher unbeständigem Wetter am Wochenende können wir Anfang der kommenden Woche unsere Vitamin D Produktion erneut auf Hochtouren bringen. Denn ab Montag lässt sich die Sonne wieder in ganz Deutschland genießen. Daher kann ich nur jedem empfehlen: Tanken Sie wenigstens in der Mittagspause reichlich Sonne und bringen Sie die Vitamin D Produktion in Schwung! Aber dabei sollte man vorsichtig sein, denn die Haut ist noch nicht an die hohe Sonneneinstrahlung gewöhnt. Vor allem Menschen mit sonnenempfindlicher Haut sollten aufpassen und sich schützen, beispielsweise durch Sonnencreme oder mehrere kurze Aufenthalte in der direkten Sonne.
M.Sc.-Met. Anna Wieczorek
Deutscher Wetterdienst