Die Ruhe vor dem Sturm Ab dem heutigen Montag beruhigt sich vorübergehend das Wetter in Deutschland. Grund dafür ist das Hochdruckgebiet "Antonia", das sich endlich durchsetzen konnte und nun von der Iberischen Halbinsel bis zur Nordsee reicht. Dadurch bleibt es weitgehend trocken und bei aus Nordwesten einströmender polarer Meeresluft zumindest tagsüber nur mäßig kalt. Nur im Nordosten von der Lübecker Bucht bis zum Erzgebirge fällt noch etwas Niederschlag, der zu einem abziehenden Ausläufer von Tief "Bob" bei Island gehört. Oberhalb 300 m fällt der Niederschlag als Schnee. Bis Dienstag wird es dann aber überall trocken sein, allerdings verhindert dann eine meist dichte Wolkendecke den Sonnenschein. Wer die Sonne dennoch genießen möchte, sollte am Dreikönigstag einen Ausflug in das höhere Bergland unternehmen. Dort fällt die Temperatur sogar teilweise milder aus als in den Tälern. Die gerade eingekehrte Wetterberuhigung ist aber nur von kurzer Dauer. Denn in der Nacht zum Mittwoch greifen von Nordwesten her die nächsten Ausläufer von "Bob" auf das Bundesgebiet Deutschland über und es wird wieder wechselhaft. Die Wolken werden dichter und zunächst fällt gefrierender Regen. Dadurch kann es gebietsweise sehr glatt werden. Nach kurzer Glättephase steigt die Temperatur auf Werte über Null, sodass der Regen nicht mehr am Boden gefriert. Im Laufe des Mittwochs erreicht das Niederschlagsband schließlich den Süden und Osten. Auch dort tritt zuerst gefrierender Regen auf, der nach Süden hin zunehmend in Schneeregen übergeht. In den Kammlagen der östlichen Mittelgebirge als auch in den Alpen fällt Schnee. Auf der Rückseite der Ausläufer lockern die Wolken wieder auf, sodass man bereits zum Mittag im Nordwesten die ersten Sonnenstrahlen genießen kann. Doch wie die Überschrift verrät, kommt im weiteren Verlauf auch noch Sturm auf: Die Umstellung auf eine stürmische Westwetterlage beginnt bereits in der Nacht zum Donnerstag. Ein Tief, das momentan westlich von Neufundland liegt und wahrscheinlich den Namen "Christian" erhält, entwickelt sich auf seiner Zugbahn nach Island zu einem Sturmtief. Der zugehörige Ausläufer erreicht uns in der Nacht zum Donnerstag. Dann frischt der Wind auf und vor allem an der Küste und im Bergland sollte mit Sturmböen gerechnet werden. Am Donnerstag breitet sich das Starkwindfeld auf ganz Deutschland aus, sodass verbreitet stark böiger Südwestwind auftritt, der auf den Bergen als auch an der Küste stürmisch ausfällt. Am Wochenende bleibt es nach jetzigem Stand bei dem wechselhaften und vor allem sehr windigen Wetter. Da das neue Randtief, das unser Wetter ab der Nacht zum Samstag beeinflusst, etwas südlicher zieht und einen tieferen Kerndruck als das Tief zuvor besitzt, wird dann der Höhepunkt der stürmischen Wetterlage zu erwarten sein. Verbreitet treten dann stürmische Böen aus West auf. In der Norddeutschen Tiefebene als auch auf den Bergen ist dann mit (schwerem) Sturm zu rechnen, an der Küste sowie in den Kammlagen der Alpen, auf dem Brocken und dem Fichtelberg sind sogar Windgeschwindigkeiten bis Orkanstärke (über 100 km/h) zu erwarten. M.Sc.-Met. Anna Wieczorek Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 05.01.2015 Copyright (c) Deutscher Wetterdienst